Aus unseren Gebetsheften
Interessantes über den Glauben
Glaubenswissen ersetzt keinen Glauben. Wer glaubt, der vertraut. Jeder, der liebt, schenkt dieses Vertrauen. «Ich glaube an dich!» ist vielleicht der schönste Ausdruck dieses Vertrauens, den man jemanden sagen kann.
Und doch steht unser Vertrauen in einem ständigen Kreislauf mit dem, was wir über den Geliebten wissen: Nur wer vertraut, lernt wirklich kennen. Wer tiefer sieht, kann tiefer vertrauen. Und wer erkennt, der wird in der Liebe wachsen.
So können wir auch einiges über Gott erzählen. Und über seine Kirche. Oder andere Konfessionen, Religionen, die Bibel, die Sakramente, Feste, Feiern und Gebote.
Und wir können uns dieses Wissen, das aus Erfahrungen mit Gott und durch Gottes Mitteilung gewonnen wurde, auch gerne immer neu vor Augen halten.
Hier also ein paar Informationen über Glauben, Religionen und Bibel, so wie sie auch in unseren Gebetsheften für die Mittelstufe stehen.
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Was ist eine Religion?
Wenn Menschen etwas von Gott erkannt haben, nennt man die Haltung, die sie dann dazu einnehmen, «Religion».
Zu den großen Weltreligionen gehören der Buddhismus und der Hinduismus, beide gehören mit zu den ältesten Religionen der Welt.
Buddhismus
Von den 400 Millionen Buddhisten leben die meisten in China. Der Buddhismus entstand im 6. Jahrhundert vor Christus.
Hinduismus
Die 870 Millionen Menschen, die dem Hinduismus folgen, leben hauptsächlich in Indien. Den Hinduismus gibt es vermutlich seit ca. 1750 v. Chr.
Zu den drei sogenannten «monotheistischen Religionen», also Religionen, die nur an einen Gott glauben, gehören Judentum, Christentum und Islam.
Judentum
Die kleinste Weltreligion ist das Judentum, das zugleich aber auch die älteste der monotheistischen Religionen ist (seit ca. 2000 v. Chr.). Es leben ca. 15 Millionen Juden in der ganzen Welt.
Christentum
Die zahlenmäßig größte Religion ist das Christentum mit weltweit 2,1 Milliarden Anhängern.
Islam
Dem Islam gehören weltweit ca. 1,3 Mrd Muslime an. Der Islam ist die jüngste Weltreligion.
Atheisten und andere
150 Millionen Menschen sind Atheisten, 780 Millionen gehören keiner der großen Religionen an , 235 Millionen Menschen sind Anhänger einer
Stammesreligion, 105 Millionen folgen «Neuen Religionen».
Was ist eine Konfession?
Jede Religion spaltet sich weiter auf in unterschiedliche «Konfessionen» (Bekenntnisse, Richtungen). Diese haben zwar grundlegende Übereinstimmungen in zentralen Punkten (im Christentum zum Beispiel die Lehre vom Dreifaltigen Gott); unterscheiden sich aber in einzelnen Lehren.
Christliche Konfessionen
Das Christentum hat sich mehrfach in verschiedene Richtungen aufgespalten:
im 5. Jh.: Orientalisch-Orthodoxe,
z. B. Kopten, Syrer, Armenier, Äthiopier, auch: Indische Christen
im 11. Jh.: Orthodoxe (ca. 300 Millionen) in Griechenland und dem Osten Europas
im 16. Jh.: Protestanten (ca. 370 Millionen) und Anglikaner (ca. 80 Millionen).
Ökumene
Die Unterschiede zwischen den Konfessionen (bei den Sakramenten, den Zehn Geboten und den Büchern der Bibel) fallen zwar schneller in den Blick, die Gemeinsamkeiten sind aber größer und wesentlicher:
Das Glaubensbekenntnis, der Glaube an die Göttlichkeit Jesu, die Dreifaltigkeit und die Erlösung. Wir haben eine gemeinsame Taufe, ein gemeinsames Neues Testament, das Vater-unser und viele gemeinsame Hochfeste.
Ökumene heißt…
(1) …das gemeinsam tun, was wir gemeinsam tun können.
(2) …kennenlernen, was dem Anderen wichtig und heilig ist und Respekt davor haben.
Sakramente in den orthodoxen Kirchen
Im Verhältnis zu den orthodoxen Kirchen gilt, dass die katholische Kirche alle Sakramente der orthodoxen Kirchen anerkennt und für gültig hält; auch wenn die meisten orthodoxen Kirchen Taufe, Firmung und Erstkommunion bereits im Säuglingsalter spenden.
Auch die Beichte, die Krankensalbung, die Ehe und die Priesterweihe sind in den orthodoxen Kirchen bedeutende und feierliche Sakramente.
Die Sakramente in den protestantischen Kirchen
Die protestantischen Kirchen erkennen nur die Zeichenhandlungen Jesu als Sakramente an, die in der Bibel erwähnt und mit einem «Wiederholungsbefehl» Jesu versehen sind. Dazu gehört das Abendmahl (»Tut dies zu meinem Gedächtnis!» – Lk 22,19) und die Taufe (»Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes!» – Mt 28,19).
Die gemeinsame Anerkennung der Taufe gilt über alle Konfessionsgrenzen hinweg. Das Abendmahl wird in der evangelischen Kirche zwar als Sakrament bezeichnet und gefeiert, jedoch erkennen die katholische und orthodoxe Kirche die evangelische Abendmahlsfeier nicht als Sakrament an.
Die Taufe
Durch die Taufe wird ein Mensch Mitglied in einer christlichen Kirche und Kind Gottes (und somit Christus ähnlich). Dieses Sakrament geht zurück auf den sogenannten Taufbefehl Jesu (Mt 28,18-20): Als Jesus sich von seinen Jüngern verabschiedet, gibt er ihnen den Auftrag, andere Menschen durch die Taufe zu seinen Jüngern zu machen. In den christlichen Kirchen wird die Taufe durch die Worte «Ich taufe dich auf den Namen (oder: im Namen) des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes» sowie durch dreimaliges Übergießen mit Wasser oder auch Untertauchen des Täuflings vollzogen. Ach wenn die meisten Menschen als Säuglinge getauft werden, richtet sich die Einladung zur Taufe doch an Menschen jeden Alters.
Die Feier des Abendmahles / der Eucharistie
Auch die Feier des heiligen Abendmahles (Eucharistie) geht auf eine Anordnung Jesu zurück. Am Abend vor seinem Tod feiert er mit seinen Jüngern Abendmahl und gibt ihnen den Auftrag, dieses Ritual auch künftig zu feiern. Nach evangelischem Verständnis ist das gefeierte Mahl ein Zeichen für die Sündenvergebung und der Gemeinschaft mit Jesus; nach katholischem Verständnis ist die Messe die Anteilnahme an der Erlösung Jesu und die Erneuerung der Zugehörigkeit zu seiner Kirche.
In der evangelischen Kirche ist jede(r) zum Empfang des Abendmahls eingeladen; für die katholische Kirche ist der Empfang der gewandelten Hostie daran gebunden, dass der Empfänger die Wirkung des Sakramentes (also die Annahme der Erlösung und die Eingliederung in seine Kirche) auch bejaht. Das setzt natürlich auch ein Mindestalter und eine entsprechende Vorbereitung voraus.
Die Sakramente der Einführung
Die Taufe
Getauft werden kann jeder, der noch nicht getauft worden ist; ebenfalls kann jeder taufen, der tun möchte, was die Kirche tut. Der Täufling wird mit Wasser übergossen oder untergetaucht, dazu spricht der Taufende: «N., ich taufe dich auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes!»
Die Firmung
Gefirmt werden kann jeder, der getauft wurde und mindestens 7 Jahre alt ist. Die Firmung erfolgt durch einen Bischof oder einen beauftragten Priester. Der Firmling wird auf die Stirn gesalbt mit den Worten: «N., sei besiegelt mit der Gabe Gottes, dem Heiligen Geist.»
Die Eucharistie (Kommunion)
In der Eucharistiefeier ist jeder zur Kommunion zugelassen, der zur katholischen Kirche gehört, gut vorbereitet wurde und mindestens 7 Jahre alt ist. Die Wandlung von Brot und Wein erfolgt durch den Priester, wenn er spricht: «Dies ist mein Leib.» und «Dies ist mein Blut».
Die Sakramente der Heilung
Die Beichte
Zur Beichte zugelassen ist jeder Getaufte ab 7 Jahren; in der Beichte von den Sünden lossprechen kann der Priester oder der Bischof. Die Sünden des Beichtenden sind vergeben, wenn der Beichtende Reue empfindet und der Priester spricht: «Ich spreche dich los von all deinen Sünden: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.»
Die Krankensalbung
Die Krankensalbung kann jeder Getaufte in Lebensgefahr und schwerer Krankheit durch einen Priester empfangen. Der Kranke wird an Händen und Füßen gesalbt, während der Priester spricht: «Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen, er stehe dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes. Amen.» – «Der Herr, der dich von Sünden befreit, rette dich, in seiner Gnade richte er dich auf. Amen.»
Die Standes-Sakramente
Die Ehe
Das Sakrament der Ehe spenden sich die Eheleute gegenseitig, wenn sie einander feierlich vor einem Priester oder Diakon die Ehe versprechen.
Die Weihe
Das Sakrament der Weihe erfolgt in drei Stufen: Die Weihe zum Diakon, zum Priester und zum Bischof. Geweiht werden kann jeder männliche Getaufte, der mindestens 25 Jahre alt ist.
Das Alte Testament
46 Bücher
Die Fünf Bücher Mose (Thora)
Das Buch Genesis
Das Buch Exodus
Das Buch Levitikus
Das Buch Numeri
Das Buch Deuteronomium
Die Geschichtsbücher
Das Buch Josua
Das Buch der Richter
Das Buch Rut
Das erste Buch Samuel
Das zweite Buch Samuel
Das erste Buch der Könige
Das zweite Buch der Könige
Das erste Buch der Chronik
Das zweite Buch der Chronik
Das Buch Esra
Das Buch Nehemia
Das Buch Tobit
Das Buch Judit
Das Buch Ester
Das erste Buch der Makkabäer
Das zweite Buch der Makkabäer
Die Weisheitsliteratur
Das Buch Ijob
Die Psalmen
Das Buch der Sprichwörter
Das Buch Kohelet
Das Hohelied
Das Buch der Weisheit
Das Buch Jesus Sirach
Die Klagelieder
Die großen Propheten
Das Buch Jesaja
Das Buch Jeremia
Das Buch Ezechiel
Baruch – Daniel
Die zwölf kleinen Propheten
Hosea – Joël
Amos – Obadja
Jona – Micha
Nahum – Habakuk
Zefanja – Haggai
Sacharja – Maleachi
Das Neue Testament
27 Bücher
Die vier Evangelien
Das Evangelium nach Matthäus
Das Evangelium nach Markus
Das Evangelium nach Lukas
Das Evangelium nach Johannes
Die Apostelgeschichte
Die Paulusbriefe
Der Brief an die Römer
Der erste Brief an die Korinther
Der zweite Brief an die Korinther
Der Brief an die Galater
Der Brief an die Epheser
Der Brief an die Philipper
Der Brief an die Kolosser
Der 1. Brief an die Thessalonicher
Der 2. Brief an die Thessalonicher
Der erste Brief an Timotheus
Der zweite Brief an Timotheus
Der Brief an Titus
Der Brief an Philemon
Der Brief an die Hebräer
Die katholischen Briefe
Der Brief des Jakobus
Der erste Brief des Petrus
Der zweite Brief des Petrus
Der erste Brief des Johannes
Der zweite Brief des Johannes
Der dritte Brief des Johannes
Der Brief des Judas
Die Offenbarung des Johannes
In der protestantischen Bibel sind die Bücher Tobit, Judith, die beiden Makkabäerbücher, das Buch der Weisheit, das Buch Jesus Sirach und der Prophet Baruch nicht enthalten. Es fehlen außerdem Teile des Buches Daniel und Esther.
Das evangelische Alte Testament enthält somit 39 Bücher.
Das erste Gebot
»Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. Du sollst dir kein Bildnis, noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf der Erde, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist.«
Das zweite Gebot
»Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen, denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.«
Das dritte Gebot
»Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligest. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun und auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Vieh und auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt.«
Das vierte Gebot
»Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass du lange lebest in dem Lande, das dir der Herr, dein Gott, geben wird.«
Das fünfte Gebot
»Du sollst nicht töten.«
Das sechste Gebot
»Du sollst nicht ehebrechen.«
Das siebte Gebot
»Du sollst nicht stehlen.«
Das achte Gebot
»Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten«
Das neunte und zehnte Gebot
»Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus« »Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Rind, Esel, noch alles, was dein Nächster hat.«
In bestimmten evangelischen Kirchen und Gemeinschaften werden die Gebote anders gezählt: Das erste Gebot wird dann in zwei Gebote aufgeteilt, dafür die letzten beiden Gebote zu einem zusammengefasst. In der Bibel selbst findet sich keine verbindliche Zählweise.
3760 v. Chr.: Jahr 1 der jüdischen Zeitrechnung. Gott erschafft die Welt.
Um 1500 v. Chr.: Abraham verlässt seine Heimat Ur und wird zum Stammvater der Juden (Abraham – Isaak – Jakob – Die zwölf Söhne des Jakob)
Um 1250 v. Chr.: Auszug aus Ägypten.
12./11. Jh. v. Chr.: Zeit der Richter.
1020–1004 v. Chr.: Saul, Heerführer im Kampf gegen die Philister, vereint die israelitischen Stämme und lässt sich zu ihrem König salben.
1004–964 v. Chr.: David, seit sieben Jahren König der Südstämme Juda und Benjamin
997 nach dem Tod Sauls wird David auch König der zehn Nordstämme.
955–587 v. Chr.: Zeit des ersten Tempels. König Salomo lässt in Jerusalem einen herrscherlichen Palasttempel errichten
930/926 v. Chr.: Reichsteilung. Die zehn Nordstämme trennen sich und bilden das Nordreich
722/1 v. Chr.: Das Nordreich wird von Assyrern erobert.
597–538 v. Chr.: Der babylonische Gefangenschaft: König Nebukadnezzar erobert Juda und entführt die jüdische Oberschicht nach Babylon.
587 v. Chr.: Zerstörung des Tempels
538 v. Chr.: Der Perserkönig Kyros erobert Babylonien. Juda und Israel werden Teile einer persischen Provinz. Den Juden gestattet Kyros die Rückkehr in ihre Heimat und den Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem.
516 v. Chr.: Der zweite Tempel wird geweiht
332 v. Chr.: Alexander der Große erobert die Gebiete von Juda und Israel, Jerusalem bleibt autonome Provinz.
168 v. Chr.: König Antiochos IV. richtet einen heidnischen Kult im Tempel von Jerusalem ein. Daraufhin organisieren die Makkabäer-Brüder Judas, Jonatan, Simon und Johannes Hyrkan, Söhne eines jüdischen Priesters, einen Volksaufstand.
164 v. Chr.: erobert Judas Makkabäus Jerusalem zurück und lässt den Tempel neu weihen.
76 v. Chr.: Thronstreit zwischen den Makkabäerkönigen. Diese Unruhen nimmt der Römische Feldherr Pompejus zum Anlass, Jerusalem zu erobern:
63 v. Chr.: Die Region gerät unter Oberherrschaft der Römer, die hier 6 n. Chr. die Provinz Judäa einrichten.
37–4 v. Chr.: Der römische Vasallen-König Herodes lässt den Jerusalemer Tempel durch umfangreiche Bauten erweitern. Nach seinem Tod teilen die Römer das Reich unter seinen drei Söhnen auf.
26–36 n. Chr.: Pontius Pilatus ist römischer Statthalter in Judäa.
66–70 n. Chr.: Nach Unruhen in der Hafenstadt Caesarea beginnt ein Aufstand gegen Rom, der schließlich in einen Krieg zwischen Juden und Römern mündet.
70 n. Chr.: Eroberung Jerusalems durch die Römer. Der Tempel gerät in Brand und wird zerstört. Juden wird das Betreten der Stadt verboten.
Die Kirche im Römischen Reich
Vor 30 n. Chr. Jesus von Nazareth verkündigt das Evangelium von der Ankunft Gottes und beruft zwölf Apostel (ekklesía: die, die herausgerufen sind)
30 (oder 32) Kreuzigung und Auferstehung
etwa 34 Der Jude Saulus erkennt Jesus als den Christus: Paulus wird so zum Christen und beginnt mit der Mission unter den Heiden und der Organisierung von Gemeinden
64/67 Petrus und Paulus werden in Rom während der Christenverfolgung unter Kaiser Nero hingerichtet
bis 200 verfestigen sich erste Kirchenstrukturen: Glaubensbekenntnis; Bischofsamt; erste Liste (Kanon), welche Schriften zum Neuen Testament gehören sollen
311/313 Nach reichsweiten Verfolgungen im 3. Jh. erlauben die römischen Kaiser die öffentliche Ausübung des christlichen Kultes
um 320 Entstehung des Mönchtums in Ägypten. Die Mönche zuerst als Einsiedler, dann auch in Gemeinschaften
325 Erste allgemeine Bischofsversammlung (Konzil) in Nikaia: unter dem Vorsitz des Kaisers (Entstehung einer Reichskirche) wird die Lehre verurteilt, dass Jesus nur ein Geschöpf gewesen sei. Vorrang bestimmter Bischofssitze (Metropolen)
341 Der Gote Wulfila wird zum Bischof geweiht: Beginn der Germanenmission
391 Kaiser Theodosius verbietet die
heidnischen Kulte: das Chri-
stentum wird Staatsreligion
Das christliche Europa entsteht und wächst
499 Der Frankenkönig Chlodwig lässt sich taufen
529 Benedikt von Nursia gründet das Kloster Monte Cassino
596 Papst Gregor d. Gr. sendet Abt Augustinus zur Verkündigung des Evangeliums nach England. Gründung des Bistums Canterbury
754 Tod des angelsächsischen Missionars Bonifatius, der die fränkische Kirche eng mit dem Papst verbunden hatte (romverbundene Landeskirchen auch auf dem Kontinent)
800 erheben Papst Leo III. und die Römer den Frankenkönig Karl zum Kaiser: im Westen Beginn der Zusammenarbeit zwischen der höchsten weltlichen und geistlichen Gewalt
9./10. Jh. Beginn der Christianisierung Skandinaviens und Osteuropas
910 Gründung des Klosters Cluny: Rückkehr zu den alten Idealen des benediktinischen Mönchtums, unter Anlehnung an den Papst
1054 Morgenländisches Schisma: Trennung von römischer (lateinischer) und griechischer (orthodoxer) Kirche
1076 beginnt der Investiturstreit(wer soll die Christenheit leiten? Anlass: Recht auf die Bischofserhebung): König Heinrich IV. setzt den Papst ab, Gregor VII. bannt den König
1096-1270 Sieben Kreuzzüge abendländischer Ritter vermögen es nicht, das Hl. Land dauerhaft einer christlichen Herrschaft zu unterwerfen. Gründung von Ritterorden (Templer, Johanniter, Deutscher Orden)
1122 Der Investiturstreit zwischen Kaiser und Papst endet mit einem Kompromiss. Im Abendland beginnt die Trennung von Staat und Kirche
um 1140 Der Mönch Gratian stellt das Kirchenrecht umfassend zusammen. Die Kirche wird eine Gemeinschaft eigenen Rechtes
1198-1216 Unter Papst Innozenz III. erreicht das Papsttum die Höhe seiner politischen und geistlichen Macht. Anerkennung der Bettelorden (Franziskaner und Dominikaner), Einführung der römischen Inquisition (geregeltes Untersuchungsverfahren zur Überprüfung der Rechtgläubigkeit)
14. Jh. Die Päpste verlegen unter französischem Druck ihren Sitz nach Avignon. Großes Abendländisches Schisma (mit zwei, später drei Päpsten), es endet
1414-18 auf dem Konzil von Konstanz: Voraussetzung für die erneute Erstarkung des Papsttums (Konkordate mit Frankreich, dem Reich und Spanien)
1453 Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen: die griechischen und osteuropäischen Christen geraten unter türkische und damit muslimische Herrschaft
1487 erscheint der „Hexenhammer“ (ein Buch, wie man Hexen erkennen und verfolgen könne): an der Hinrichtung zehntausender Frauen, Männer und Kinder beteiligen sich in der Frühen Neuzeit Staat und Kirche, Katholiken und Protestanten, Laien und Kleriker
Die Spaltung Europas in verschiedene Konfessionen
1517 veröffentlicht Martin Luther 95 Thesen gegen den Missbrauch des Ablasses: Beginn der Reformation, es entstehen verschiedene christliche Konfessionen (katholisch, lutherisch, reformiert)
seit 1517 beginnen unabhängig von Luther Reformen in der Kirche: Kardinal Ximénes in Spanien, Gründung verschiedener Reformorden: Oratorianer, Theatiner, Kapuziner, Jesuiten
1531 König Heinrich VIII. erklärt sich zum Haupt der Kirche von England und beginnt deren Lösung von Rom
1545-1563 Konzil von Trient: Reform der Katholischen Kirche durch organisatorische und dogmatische Abgrenzung zum Protestantismus
16. Jh. beginnt die Mission in Amerika und Asien
1618-48 Der Dreißigjährige Krieg beginnt als Religionskrieg, er wird zunehmend ein Machtkonflikt zwischen den Fürsten und dem Kaiser und zwischen den europäischen Staaten
Die Auseinandersetzung mit dem modernen Staat und der Säkularisierung
1643-1715 regiert in Frankreich König Ludwig XIV. im Sinne des Absolutismus: Gottesunmittelbarkeit des Herrschers, dem sich auch die Kirche zu beugen hat, französische Nationalkirche vollendet
18. Jh. Zeitalter der Aufklärung: sie will die Geltung oder gar die Herrschaft des Verstandes durchsetzen, einige Aufklärer kritisieren die Kirche, einige erklären den Glauben und die Religionsausübung zur Privatsache, einige leugnen die Existenz Gottes überhaupt
1789-99 Während der Französischen Revolution werden die Kirchengüter enteignet (Säkularisation), der Klerus muss einen Eid auf die Verfassung schwören. Während der Terrorherrschaft Verfolgungen und Hinrichtungen. Aufhebung aller Klöster, die nicht karitativ tätig sind
1803 Reichsdeputationshauptschluss des Reichstags von Regensburg: Ende der politischen Herrschaft der Kirchenfürsten, fast vollständiger Einzug der Kirchengüter durch die deutschen Staaten
19. Jh. Scharfe Kritik an Kirche und Christentum (Feuerbach, Marx, Nietzsche). Durch Mission in Afrika Entstehung der Weltkirche
1869/70 1. Vatikanisches Konzil: Dogma der päpstlichen Unfehlbarkeit: Abspaltung der Altkatholiken
1872-79 Kulturkampf in Preußen (auch in der Schweiz): der preußische Ministerpräsident Otto von Bismarck will im Bunde mit dem Liberalismus den Einfluss der Katholischen Kirche zurückdrängen (staatliche Schulverwaltung und Zivilehe bis heute)
Die Weltkirche im 20. Jh.: zwischen Moderne und Tradition
1878-1903 Papst Leo XIII.: seelsorgerische, rechtliche und theologische Reformen (Sozialenzyklika, Anknüpfung an Thomas von Aquin), er setzt auf Versöhnung und Zusammenarbeit mit den Staaten
1903-14 Papst Pius X. führt die seelsorgerischen Reformen seines Vorgängers fort, verurteilt den Modernismus
1918 tritt der Codex iuris canonici in Kraft: das Kirchenrecht wird systematisiert zusammengefasst
20. Jh. Verfolgung der Kirchen und Christen in allen totalitären Staaten (bes. in der SU, Deutschland und China)
1962-65 Das 2. Vatikanische Konzil öffnet die Kirche im Geiste ihrer Traditionen zur Moderne hin. In der Krise von Kirche und Glauben Diskussionen zwischen denen, die eher bewahren, und denen, die eher verändern wollen
Die katholische Kirche weltweit
Papst
Der Bischof von Rom ist zugleich Oberhaupt der weltweiten katholischen Kirche; er wird von den Kardinälen auf Lebenszeit gewählt. Der Papst wird von den Kardinälen im «Konklave» gewählt.
Kardinäle
Die Kardinäle sind die Nachfolger des Klerus von Rom, heute sind es Bischöfe der Weltkirche, die vom Papst zu Kardinälen ernannt werden. Nur die Kardinäle, die noch keine 80 Jahre sind, dürfen den Papst wählen – das sind ca. 120 Kardinäle.
Die Kardinäle werden vom Papst ernannt.
Bischöfe
Bischöfe stehen den Diözesen oder Bistümern vor; sie werden zumeist vom Papst ernannt. Es gibt zur Zeit ca. 5.350 Bischöfe weltweit (Statistik von 2016).
Priester
Priester vertreten den Bischof in den Gemeinden; dort nehmen sie verschiedene Aufgaben war: Als Pfarrer leiten sie die Gemeinde; Pastöre, Kapläne und Vikare helfen dem Pfarrer. Sind Priester zugleich Mönche, nennt man sie „Pater“. Es gibt ca. 415.000 katholische Priester weltweit.
Diakone
Ein Diakon versieht vor allem soziale Dienste in der Gemeinde; er darf predigen, taufen, beerdigen und bei Trauungen assistieren. Es gibt ca. 46.000 Diakone weltweit.
Diakone, Priester und Bischöfe werden geweiht.
Priesteramtkandidaten
Die Zahl der Priesteramtskandidaten betrug 2016 weltweit 116.160; davon wollten 71.117 Priester in einer Diözese werden. Im Vergleich zum Vorjahr nahm deren Anzahl insgesamt um 999 zu; in Afrika um +1.059, in Amerika +16 und in Asien um +310 zu; während in Europa -381 und in Ozeanien -5 weniger Seminaristen gezählt wurden.
Katholiken
Zur katholischen Kirche gehörten im Jahre 2016 genau 1.299.059.000 Katholiken. Das sind 17,7 % der Weltbevölkerung.
Von allen Katholiken weltweit leben in Süd-, Nord- und Mittelamerika 48,5 % aller Katholiken . In Europa leben 21,9 Prozent, in Afrika 17,5 Prozent, in Asien 11,0 Prozent und 0,8 Prozent in Ozeanien.
Die Hierarchie der Kirche
Die «Hierarchie» der katholischen Kirche erinnert an den Aufbau eines Staates: Ganz oben steht der König, Kaiser oder Präsident; alle anderen dienen ihm.
In der katholischen Kirche ist das Amt dagegen ein reines Dienstamt an den Getauften; im Zentrum der Kirche stehen die Getauften und Gefirmten in ihrem allgemeinen Priestertum. Ihr Dienst an und in der Welt ist das Zentrum des kirchlichen Lebens. Sie sind frei, sich selbst zu organisieren, Initiativen zu entwickeln, sich und die Welt zu heiligen und die Frohe Botschaft zu verkündigen.
Damit sie diese Aufgabe in aller Freiheit erfüllen können, stehen ihnen die Bischöfe (vertreten vor Ort durch die Priester) zu Diensten. Der Papst wiederum sorgt für die Einheit unter den Bischöfen. Seit frühesten Zeiten wird er deshalb auch der «Diener der Diener» genannt.
Die katholische Kirche in Deutschland
Die katholische Kirche zählt als stärkste Glaubensgemeinschaft in Deutschland ca. 25 Millionen Mitglieder, 15.000 Priester, 25.000 Ordensleute, 700.000 Laienmitarbeiter und 436.000 Messdiener und Messdienerinnen.
Allein der größte Verband, die katholische Frauengemeinschaft Deutschland (kfd), hat 600.000 Mitglieder.
Es gibt 18.000 katholische Chöre und Musikgruppen mit mehr als 400.000 Musizierende.
In 19.400 Tageseinrichtungen (Kindergärten) werden rund 650.000 Kinder betreut, in 908 Schulen rund 370.000 Schüler und Schülerinnen.
In 16 Jugendorganisationen sind weitere 660.000 Kinder, Jugendliche und junge Menschen organsiert.
Jährlich bietet die katholische Kirche über 176.000 Veranstaltungen, Seminare und Weiterbildungsmöglichkeiten für über 4 Millionen Teilnehmer an.
Die katholische Caritas pflegt, betreut und berät fast zehn Millionen Menschen.
Dazu gibt es 34 katholische Institute, eine katholische Universität, drei diözesane Fakultäten, fünf Ordenshochschulen, fünf katholische Fachhochschulen.
Die katholische Kirche ist in Deutschland in 27 Bistümer (Diözesen) aufgeteilt.
Feiere den Sonntag als „Tag des Herrn“.
Am Sonntag erinnern wir uns an das Wichtigste in unserem Glauben: Jesus ist auferstanden. Das dürfen wir feiern. Deshalb soll die Arbeit ruhen. Darum sollen wir diesen Tag in Gemeinschaft mit anderen, vor allem aber in der Familie verbringen.
Besuche die Hl. Messe an Sonn- und Feiertagen.
Dort hören wir nämlich, was unseren Glauben ausmacht. Dort spüren wir, dass wir nicht alleine sind. Dort begegnen wir Jesus Christus im Sakrament der Eucharistie. (Der Vorabendgottesdienst am Samstag gehört zu den Sonntagsgottesdiensten.)
Halte die Fast- und Abstinenztage ein.
Am Aschermittwoch und am Karfreitag essen wir Katholiken kein Fleisch (Abstinenz) und nehmen nur eine sättigende Mahlzeit am Tag zu uns (Fasten). Diese Ausnahme vom Alltag soll uns an das erinnern, was Jesus für uns getan und gelitten hat.
Aus dem gleichen Grund sollen wir an jedem Freitag ein kleines Opfer bringen.
Das Abstinenzgebot verpflichtet alle ab 14 Jahren, das Fastengebot alle ab 18 Jahren bis zum 60. Lebensjahr.
Gehe wenigstens einmal im Jahr zur Beichte.
In der Beichte werden dir deine Sünden vergeben. Das befreit! Alles, was deine Beziehung zu Gott, zum Nächsten und zu dir selbst angeht, kann so neu geordnet werden. Außerdem hilft dir die Gewissenserforschung, dich besser kennen zu lernen.
Empfange wenigstens einmal im Jahr die Hl. Kommunion, zumindest in der Osterzeit.
In der Hl. Messe erinnern wir uns nicht nur an das, was Gott in Jesus Christus für uns getan hat. Christus selbst gibt sich uns als Speise in der Hl. Kommunion. Eine tiefere Verbindung mit ihm können wir auf Erden nicht erlangen. Und mit ihm verbunden zu sein, ist das Ziel unseres Lebens.
Manchmal wird auch das erste und zweite Gebot zusammengefasst und dann als fünftes Gebot hinzugefügt: «Unterstütze deine Kirchengemeinde nach Kräften», wobei sowohl der ehrenamtliche Einsatz, das Gebet als auch die finanzielle Unterstützung gemeint ist.
Weihnachtsfestkreis
Advent
1. Advent
2. Advent
3. Advent
4. Advent
Weihnachten
1. Weihnachtstag (25.12.)
2. Weihnachtstag (26.12.)
Fest der Hl. Familie
(=Sonntag nach Weihnachten)
Silvester/Neujahr(1.1.)
Heilige Drei Könige (6.1.)
Taufe Jesu
(=Sonntag nach Drei Könige)
Darstellung des Herrn (2.2.)
(auch: Maria Lichtmess)
Der Jahreskreis
33 Sonntage im Jahreskreis
Lesejahr A: Matthäus
Lesejahr B: Markus
Lesejahr C: Lukas
Christus-König-Fest
(=34. Sonntag im Jahreskreis)
Hochfeste im Jahreskreis
19.3. Hl. Josef
25.3. Verkündigung des Herrn
24.6. Geburt Johannes d. Täufers
29.6. Petrus und Paulus
15.8. Maria Himmelfahrt
1.11. Allerheiligen
2.11. Allerseelen
Osterfestkreis
Fastenzeit
Aschermittwoch
(46 Tage vor Ostern)
1. Fastensonntag
2. Fastensonntag
3. Fastensonntag
4. Fastensonntag
5. Fastensonntag
(=Misereor-Sonntag)
Die Heilige Woche
Palmsonntag
(=6. Fastensonntag)
Gründonnerstag
Karfreitag
Karsamstag
Osterzeit
Ostern
Ostermontag
2. Sonntag der Osterzeit
(Weißer Sonntag)
3. Sonntag der Osterzeit
4. Sonntag der Osterzeit
5. Sonntag der Osterzeit
Christi Himmelfahrt
(40 Tage nach Ostern)
6. Sonntag der Osterzeit
7. Pfingsten
(50 Tage nach Ostern)
Dreifaltigkeitssonntag
(Sonntag nach Pfingsten)
Fronleichnam
(60 Tage nach Ostern)
Eröffnung
Eingangslied
Liturgische Eröffnung – «Im Namen des Vaters…» – «Der Herr sei mit euch!»
Begrüßung und Einführung
Schuldbekenntnis und Vergebungsbitte
Kyrie – «Herr, erbarme Dich»
(Gloria) – «Ehre sei Gott in der Höhe» – Nur Sonntags – nicht im Advent und in der Fastenzeit
Tagesgebet – «Lasset uns beten»
Wortgottesdienst
Lesung
Antwortgesang
(2. Lesung) – Nur Sonntags
Halleluja – Nicht in der Fastenzeit
Evangelium
Predigt
(Credo) – (Glaubensbekenntnis) – Nur Sonntags
Fürbitten
Eucharistie
Gabenbereitung
Gabengebet – «Lasset uns beten»
Präfation – «Der Herr sei mit euch!» – «Erhebt die Herzen!» – «Lasset uns danken…»
Sanctus – «Heilig, heilig, heilig…»
Hochgebet
Vater unser
Friedensgebet / Friedensgruß
Agnus Dei – «Lamm Gottes»
Kommunion
Danksagung – persönliches, stilles Gebet
Abschluss
Schlussgebet – «Lasset uns beten»
Segen / Entlassgruß – «So segne euch der Vater und der Sohn und der Heilige Geist!» – «Gehet hin in Frieden!»
Schlussgesang
Zur Eröffnung
P.: Im Namen das Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
A.: Amen.
P.: Der Herr sei mit Euch!
A.: Und mit Deinem Geiste!
Kyrie
P.: Herr erbarme dich (unser).
A.: Herr erbarme dich (unser).
P.: Christus erbarme dich (unser).
A.: Christus erbarme dich (unser).
P.: Herr erbarme dich (unser).
A.: Herr erbarme dich (unser).
Am Ende der Lesung
L.: Dies sind Heilige Worte – oder:
L.: Wort des lebendigen Gottes.
A.: Dank sei Gott.
Zu Beginn des Evangeliums
P.: Der Herr sei mit Euch!
A.: Und mit Deinem Geiste!
P.: Aus dem Heiligen Evangelium nach… (z.B. Johannes).
A.: Ehre sei Dir o Herr.
Am Ende des Evangeliums
P.: Evangelium unseres Herrn Jesus Christus!
A.: Lob sei Dir Christus!
Jeweils nach einer Fürbitte:
(P.: Gott unser Vater)
A.: Wir bitten Dich, erhöre uns.
oder:
P.: Christus, höre uns.
A.: Christus, erhöre uns.
Zum Hochgebet
P.: Der Herr sei mit Euch!
A.: Und mit Deinem Geiste!
P.: Erhebet die Herzen!
A.: Wir haben sie beim Herrn!
P.: Lasset uns danken dem Herrn
unserm Gott!
A.: Das ist würdig und recht!
Nach der Wandlung
P.: Geheimnis des Glaubens!
A.: Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, und Deine Auferstehung preisen wir, bis Du kommst in Herrlichkeit.
Zum Lamm Gottes:
P.: Lamm Gottes…
A.:.Du nimmst hinweg die Sünde der Welt, erbarme Dich unser.
Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünde der Welt, erbarme Dich unser. Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünde der Welt, gib uns Deinen Frieden.
Vor der Kommunion
P.: Seht das Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünden der Welt!
A.: Herr, ich bin nicht würdig, dass Du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.
Kommunion
P.: Der Leib Christi!
A.: Amen.
Zur Entlassung
P.: Der Herr sei mit Euch!
A.: Und mit Deinem Geiste!
P.: Es segne Euch der allmächtige und gute Gott: Der Vater, der
Sohn und der Heilige Geist!
A.: Amen.
P.: Gehet hin in Frieden!
A.: Dank sei Gott dem Herrn.
Die zwei Gebote der Liebe
1. Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzem Herzen, aus deiner ganzen Seele, aus deinem ganzen Gemüte und aus allen deinen Kräften.
2. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
Die sieben leiblichen Werke der Barmherzigkeit
1. Die Hungrigen speisen
2. Die Durstigen tränken
3. Die Nackten bekleiden
4. Die Fremden beherbergen
5. Die Gefangenen besuchen
6. Die Kranken besuchen
7. Die Toten begraben
Die sieben geistigen Werke der Barmherzigkeit
1. Die Zweifelnden beraten
2. Die Unwissenden belehren
3. Die Sünder zurechtweisen
4. Die Trauernden trösten
5. Erlittenes Unrecht verzeihen
6. Die Lästigen geduldig ertragen
7. Für die Lebenden und Verstorbenen zu Gott beten
Die drei Grundvollzüge der Kirche
1. Liturgia (Feier des Glaubens)
2. Martyria (Bekenntnis des Glaubens)
3. Diakonia (Gelebter Glaube)
Manchmal auch: 4. Koinonia
(Gemeinschaft des Glaubens)
Verstand – Liebe ist nicht bloß Gefühl
Nicht wenige Menschen denken, dass diejenigen, die sich verlieben, eine Liebesbeziehung eingehen oder einer Religion angehören, dies nicht mit ihrem Verstand tun. Liebe und Religion seien vollkommen irrational – behaupten einige. So, als wären wir nur ein willenloser Spielball von Gefühlen, Hormonen und religiöser Erziehung.
Klug handeln, klar erkennen, verantwortungsvoll entscheiden – das sind keine Einschränkungen der Liebe und unserer Beziehungen, sondern deren Voraussetzungen. Nur wer bei klarem Verstand ist, kann auch wirklich und wahrhaftig lieben. Das heißt nicht, dass wir nur aus kühler Berechnung Beziehungen knüpfen; sondern dass wir auch den Verstand in den Dienst der Liebe stellen.
Weisheit – Einfühlungsvermögen gewinnen
Großväter spielen in Kinderfilmen die gleiche Rolle wie die erfahrenen Richter in Gerichtsfilmen: Sie sind lebenserfahren, ehrlich, unbestechlich – und weise. Sie wissen Bescheid: Nicht etwa, weil sie klüger als andere sind, sondern weil sie sich in die Lage des anderen hineinversetzen können und in ihrem langen Leben schon einige Erfahrungen in solchen Lebenslagen gewonnen haben. Weisheit ist eine Eigenschaft, die viele Beziehungen retten kann. Mancher gewinnt sie auf hartem Wege durch – mitunter leider auch schmerzliche – Erfahrungen. Besser wäre es, als junger Mensch an der Weisheit der Alten teilhaben zu können. Oder, noch besser: An der Weisheit Gottes. Wenn einer weiß, was im anderen vorgeht, dann Er.
Rat – Wissen, was zu tun ist
„Rat“ ist nicht nur Intelligenz, Verstand und Wissenschaft. „Rat“ ist das Wissen um das, was zu tun ist. Der Entschluss, das Gute zu lieben und das Böse zu meiden, ist gut und richtig – theoretisch. In der Praxis ist es jedoch nicht immer leicht, den rechten Weg vom Weg des Unheils zu unterscheiden. Darf ich in bestimmten Situationen lügen? In großer Not einer Abtreibung zustimmen? Muss ich ein Geheimnis bewahren, selbst wenn es andere ins Unglück stürzt? Soll ich meinen Freunden gegenüber solidarisch sein – oder ihren Drogenkonsum anzeigen?
Viele Fragen stellen sich, deren Antwort schwer fällt, aber an denen nicht selten das Gelingen oder Misslingen meiner Beziehungen hängt. In solchen Situationen sehnt sich auch der Intelligenteste nach einem guten Berater, um den rechten Weg vom falschen zu unterscheiden. Der beste Berater ist Gott selbst – und seine diplomatische Vertretung in meinem eigenen Gewissen ist der Heilige Geist.
Stärke – Mut, das Richtige zu tun
Es gibt nicht nur die Gabe, die richtige Vorgehensweise zu erkennen, sondern auch den Mut, das Richtige zu tun (oder auch das Falsche zu lassen – was oft noch viel schwerer ist). Stark zu sein heißt, konsequent in Freundschaft mit Gott, dem Nächsten und seiner eigenen Natur zu leben. Jede Liebesbeziehung braucht gelegentlich Heldenmut; ganz besonders in den ganz kleinen und einfachen Gesten. Gut, dass es Gott gibt, der ein Meister der kleinen und großen Taten ist.
Erkenntnis – Die Wirklichkeit annehmen
Erkenntnis ist die schlichte Gabe, die Dinge so zu sehen, wie sie sind. Das ist schwieriger, als es zunächst klingt: Denn jeder hat seine eigene Brille auf, die ihm vor allem das zeigt, was er gerne sehen will. Der Materialist z.B. sieht überall Hinweise auf rein natürliche Erklärungsmechanismen, der Wirtschaftswissenschaftler findet immer wieder volkswirtschaftliche Kräfte am Werk, der Wundergläubige erkennt in allem Unerklärliches. Was aber ist wirklich?
Die Fähigkeit, auch dann die Wirklichkeit zu akzeptieren, zu ihr Ja zu sagen, wenn sie nicht meinen Wünschen entspricht – also in Freundschaft mit der Realität zu leben – ist eine Gabe des Geistes. Mit seiner Hilfe sehen wir besser und tiefer: Der Verliebte sieht in einer scheinbar gewöhnlichen Person das Unwiderstehliche, Einmalige und Großartige – wie Gott.
Frömmigkeit – Der Liebe Ausdruck verleihen
„Frömmigkeit“ klingt heutzutage nicht gut – es riecht nach Weihrauch und alten Gebetbüchern, wenn von Frömmigkeit die Rede ist. In jeder Liebesbeziehung bedarf es aber genau dieser Fähigkeit: der Liebe Ausdruck zu verleihen – mit großen Gesten, poetischen Worten und der Treue im Kleinen. Frömmigkeit ist mehr, als nur eine romantische Ader zu haben: Um wie Romeo unter dem Balkon von Julia Liebeslieder zu singen, bedarf es auch des Mutes, einer Begabung zum Sologesang und einer gewissen Textsicherheit. Frömmigkeit ist die Zusammenfassung all unserer individuellen Fähigkeiten, um sie – indem wir unsere Liebe ausdrücken – in den größten Dienst zu stellen.
Frömmigkeit bedeutet also nicht, besonders viele Kniebeugen zu machen oder lateinische Gebete aufsagen zu können, sondern Gott zu lieben, wie er ist – und es Ihm auf die schönste und beste Art und Weise zu zeigen, die Dir möglich ist.
Gottesfurcht – Respekt haben
Mit Furcht (Gottesfurcht) ist nicht etwa Angst gemeint. Furcht ist das alte deutsche Wort für Respekt und Anerkennung. Dazu gehört selbstverständlich der Respekt vor dem Geliebten – aber eben auch die Anerkennung, dass ich, wenn ich geliebt werde, diese Liebe nicht verdient habe und nicht einklagen kann. „Ehrfurcht“ vor der Liebe des Anderen ist aber nicht ein ständiges Zittern um dessen Gunst, sondern eine permanente Freude über das ungeschuldete Geschenk seiner Liebe. Eine echte Liebesbeziehung „hat“ man also nicht irgendwann; eine wahre Liebe respektiert die Freiheit aller in dieser Beziehung – auch die Freiheit für Überraschungen.
Überraschungen? Ja: Zur Gottesfurcht gehört nämlich auch die Einsicht, nicht selbst Gott zu sein und Gott niemals ganz zu verstehen. Anzuerkennen, dass wir Geschöpfe sind und eben keine Götter, ist der Anfang der Freundschaft mit sich selbst. Die eigenen Grenzen anzunehmen und Gott als Gott anzuerkennen – das ist wahre Liebe und Bejahung der eigenen Existenz. Nur so kannst Du als Mensch auch dem anderen in Liebe begegnen: Weil Du weißt, dass Du Fehler hast, kannst Du verzeihen und um Verzeihung bitten. Letztlich kommt alles seelische Leid – alle Sünde – aus der Unzufriedenheit des Menschen mit sich selbst.