Katechetische Gottesdienste
Die ersten Gottesdienste für die 5. Klassen

Kindgerechte Heranführung an die Feier der Eucharistie

An unserer Schule werden die Gottesdienste für die fünften Klassen als «katechetischen Gottesdienste» gefeiert. In kindgerechter Sprache und Form werden den Schülern sowohl die grundlegenden Texte der Messfeier erklärt und veranschaulicht, als auch das Wesen der katholischen Messfeier und der Wandlung erklärt. Hier finden Sie die wesentlichen Gedanken der 5 Gottesdienste.

Erster katechetischer Gottesdienst zur Hinführung zur Eucharistiefeier

Was für Kleidungsstücke trägt der Priester zur Messe? Und: Warum?!

Normalerweise zieht sich der Priester für die Messe in einem extra Raum um, den wir die Sakristei nennen. Wobei: «Umziehen» klingt so, als wenn es dort Umkleidekabinen gibt. Aber tatsächlich brauchen die Priester und auch die Messdiener keine Umkleidekabinen: Wir tragen die besondere Kleidung über dem, was wir normalerweise schon anhaben. Über unsere Alltagskleidung kommt also die Gottesdienstkleidung.

Heute möchte ich die zusätzliche Kleidung aber vor Euren Augen anziehen und Ihr dürft raten, was das für seltsame Kleidungsstücke sind. Und am Schluss frage ich Euch, warum ich die wohl alle anziehen.

Das Schultertuch – «Aktim»

Als erste nehme ich immer dieses komische Tuch – es hat zwei sehr lange Bänder und ist etwas seltsam geschnitten. Kann sich jemand vorstellen, wie ich das trage? Vielleicht als Bauchwärmer? Oder als Lätzchen?

Richtig: Ich trage es um die Schulter gelegt, am Hals. Man könnte als also Halstuch nennen – tatsächlich wird es aber Schultertuch genannt. Das tragen die Menschen, die in Wüsten leben. Wenn es einmal einen Sandsturm geben sollte (oder auch schon, wenn es nur etwas windiger ist), kann ich so ein Halstuch über Mund und Nase ziehen. Und gleichzeitig schützt es dafür, dass Staub und Sand in die Kleidung eindringen – das kann ganz schön weh tun, Sand auf der Haut.
Heutzutage ist es außerdem so etwas wie die Unterwäsche des Priesters: Sie bewahrt das, was ich darüber trage, davor, allzu schnell unansehlich zu werden, wenn der Priester mal schwitzen sollte. So ein Schultertuch kann man gut reinigen und oft waschen.

Die Albe

Ja – da kann man schon direkt sehen, wofür das gut ist: Das sieht aus wie ein Nachthemd, nicht war? Normalerweise sollte es von oben bis unten in einem durchgewebt sein, ohne Naht – aber das hier hat Knöpfe, andere haben einen Reißverschluss und alle haben doch irgendwo eine Naht. Aber (der Priester zieht die Albe an) der entscheidende Zweck ist, dass alle Körperteile bedeckt sind und das Gewand doch luftig ist.
Das ist in heißen Gegenden wichtig: Der Körper muss bedeckt sein, damit er sich nicht noch weiter in der Sonne aufheizt – und gleichzeitig muss dieses Gewand luftig und leicht so. Die Menschen in Arabien tragen solche Gewänder heute noch – sie nennen es Kaftan. Wir sagen Albe dazu. Das heißt nichts anders als weiß – also das weiße Gewand. Tatsächlich ist es immer weiß, damit es die Sonne gut reflektiert.

Die Kordel – Das «Zingulum»

Schaut mal, wie lange die Kordel ist! Manchmal ist sie vier Meter lang! Was macht man wohl damit?

Genau – sie wird wie ein Gürtel getragen. Richtige Gürtel aus Leder waren damals selten, die trug man nur, wenn man auf Reisen ging. Wenn jemand zu einem anderen sagte: «Gürte dich!» dann war damit soviel gemeint wie «Pack Deine Siebensachen, es geht auf eine Reise!». Denn an den Gürtel hängte man alles, was man für die Reise braucht: Ein Beutel mit Geld, eine Wasserflasche, eventuell einen Beutel mit Ersatzkleidung – und vielleicht auch mal ein Messer oder ein Schwert, um sich zu schützen.
Aber wenn man nicht auf Reisen ging, dann trug man nur eine Kordel. Die hier ist deshalb so lang, weil man sie doppelt trägt – um einen besonderen Knoten zu machen. Einen speziellen «Priesterknoten».

(Der Priester zeigt, wie der Knoten geknüpft wird).

Ja, die beiden Enden hängen noch etwas lang herunter. Das muss so sein – denn jetzt kommt erst noch ein weiteres Kleidungsstück.

Die Stola

Ein langer Stoffstreifen! Und endlich mal in Farbe! Die gibt es in lila, rot, weiß, grün und schwarz. Manchmal auch in gold! Was macht man wohl damit?

Eigentlich ist das der Gebetsschal der Juden gewesen – sie nannten ihr Tallith. Immer, wenn sie im Tempel, in der Synagoge oder in Jerusalem an der Klagemauer gebetet haben, haben die Juden sich diesen Schal über den Kopf gelegt – und links und rechts an den Handgelenken befestigt. So waren die Juden beim Beten nicht so schnell abgelenkt und ungestört.
Der Priester trägt diesen Schal, den wir heute Stola nennen, genauso wie die Juden, wenn er offiziell betet. Wenn wir Priester zum Beispiel eine Wohnung einsegnen sollen oder ein Feuerwehrauto, dann kommen wir meistens nicht mit allen Kleidungsstücken – sondern nur mit der Stola. Sie ist ein Zeichen dafür, dass ich jetzt offizielle Gebete spreche. Wenn ich persönlich für mich bete, dann trage ich die Stola nicht.

Allerdings tragen wir die nicht so, wie die Juden das getan haben (der Priester legt sich die Stola über den Kopf), sondern haben ihn runterrutschen lassen und tragen die Stola jetzt wie einen Schal (er lässt die Stola auf seinen Hals herab, das beide Enden vorne herunterhängen).

Und dafür brauche ich nun die beiden Enden der Kordel – jetzt kann ich nämlich die Stola mit der Kordel festhalten (er stopft sich die Enden der Kordel links und recht auf Hüfthöhe unter das Zingulum).

Das Messgewand – Die «Casel»

Und jetzt kommt das, was Ihr alle kennt, weil wir es als oberstes tragen. Aber bevor ich es anziehe (er breitet es vollständig aus) – wie sieht es aus?

Wie eine Decke mit einem Loch in der Mitte! Genau! Und mehr war es wahrscheinlich auch nicht. Jedes Dorf hatte zur Zeit Jesus ganz viele von diesen Decken mit einem Loch drin. Das waren die Hochzeitsgewänder. Wenn nämlich im Dorf eine Hochzeit gefeiert wurde, dann hatten viele kein zweites, feierliches Gewand. Manche Leute besaßen nur das, was sie anhatten – und das war dann oft dreckig von der Arbeit. Also gab es im Dorf Hochzeitsgewänder für alle – die sie nur über ihre Alltagsgewänder anziehen brauchten. Und alle – die Reichen, Armen, Alten, Jungen – sahen gleich festlich aus.

Der Priester trägt also ein Hochzeitsgewand! Deswegen ist es auch oft ganz festlich, kostbar, schön bunt und farbenfroh. Und manchmal sogar mit Bildern (also: Stickereien) vorne und hinten drauf. Auch diese Messegewänder gibt ist – wie die Stola – in violett, rot, grün, weiß und schwarz. Je nachdem, was für ein Fest wir mit der Messe feiern.

Warum trägt der Priester diese Sachen?

Und nun kommt die entscheidende Frage, die aber leicht zu beantworten ist, wenn wir aufgepasst haben. Der Priester trägt also Kleidungsstücke, die

  • Mensch in heißen Gegenden und Wüsten tragen
  • Mensch tragen, die in Arabien leben
  • Juden tragen, wenn sie beten
  • Menschen zur Zeit Jesu getragen haben, wenn sie Hochzeit feierten

Als was verkleidet sich der Priester? – Genau: Wie Jesus! Der hatte auch diese Sachen an (also natürlich nicht genau die gleichen, aber so ähnliche), und auch «das Gewand, das von oben bis unten in einem durchgewebt war» – so wird es ausdrücklich in der Bibel erwähnt.

Dabei ist es nicht ganz richtig, wenn ich vom „Verkleiden“ rede. Im Grunde ziehe ich mich wie Jesus an (wenn er betet, also mit Gebetsschal oder Stola), weil ich an seiner Stelle mit Euch beten soll – und darf. Und ich ziehe sogar ein jüdisches Hochzeitsgewand an, weil ich deutlich machen soll, dass wir in jeder Messe sozusagen eine Hochzeit feiern.

Wer da wohl in wen verliebt ist? Ich verrate es Euch: Gott ist verliebt in jeden Einzelnen von Euch. Und eigentlich möchte er jeden einzelnen von Euch heiraten. Aber dafür muss man Gott natürlich erstmal kennen lernen. Deshalb lädt er uns in die Messe ein, damit wir erfahren, was für ein Gott er ist. Und von den Geschichten von Jesus hören. Und deshalb zieht der Priester sich an wie Jesus: Damit wir erfahren, dass Gott uns wirklich nahe ist – und uns liebt. Und wer weiß – wenn wir Gott so immer mehr kennenlernen und in der Kommunion immer vertrauter mit ihm werden – dann gibt es ja wirklich einmal eine große Hochzeitsfeier zwischen Gott und allen Menschen!

Zweiter katechetischer Gottesdienst zur Hinführung zur Eucharistiefeier

Die Wandlung und der Leib Christi

Zunächst braucht der Priester einen oder eine Freiwillige(n), der aber nichts tun muss. Nur vorne stehen. Es meldet sich – sagen wir mal – Fynn.

Fynn und der Stein.

Also – hier steht Fynn. Und hier haben wir einen Stein. Einen sehr schweren Stein.

Was ist nun der Unterschied zwischen Fynn und diesem Stein?

  • «Der Stein kann nicht laufen.» – Ja, aber warum kann der nicht laufen?
  • «Weil der keine Beine hat.» – Na, ich habe schon Steine gesehen, die hatten Arme, Beine und auch einen Kopf. Also so eine Marmor-Statue. Die konnte aber auch nicht laufen, obwohl die Beine hatte!
  • «Weil der Stein nicht atmet.» – Das stimmt. Aber warum tut er das eigentlich nicht?
  • «Weil er keine Lunge – kein Herz – kein Gehirn hat.»

Ja – aber selbst wenn wir einen Stein basteln, mit einer Lunge, einem Herzen und einem Gehirn: Es fehlt immer noch etwas, dass Fynn zu Fynn macht – und dem Stein fehlt. Was meine ich wohl?

Ich gebe Euch einen Tipp: Das, was ich meine, ist unsichtbar.

Die Seele, der Leib und ein Körper

Die Seele! Hervorragend! Genau: Fynn ist Fynn, weil er eine Seele hat. Fynn ist nicht Fynn, weil er diesen Arm oder diese Beine hat. Selbst wenn er gar keine Beine hätte: Er wäre immer noch Fynn.

Ohne Seele wäre Fynn nur ein Stein, der aussieht wie Fynn. Aber er wäre nicht Fynn – und er würde nicht leben.

Ich verrate Euch einmal einen Geheim-Code, den Priester und Reli-Professoren benutzen: Wenn etwas eine Seele hat, sprechen wir vom «Leib». Wenn etwas keine Seele hat, sagen wir nur «Körper».

Das hier ist also ein Stein, Selbst wenn er aussehe wie ein Mensch oder wie Fynn, ist es nur ein Körper.

Das hier ist Fynn. Er hat eine Seele, die macht ihn zu Fynn. Deswegen sagen wir, dass Fynn einen Leib hat – den können wir sehen. Die Seele nicht.

Ein Zaubertrick

Ich zeige Euch mal einen Zaubertrick. Fynn: Wie schwer bist du? – Einigen wir uns auf 40 Kilo.
Jetzt passt mal gut auf!

Der Priester entfernt sich einige Meter von Fynn. Dann flüstert er ihm (laut) zu: «Psst, Fynn! Komm mal her! Hierhin, direkt neben mich!» Fynn kommt zum Priester.

Habt Ihr das gerade gesehen?! Ich habe gerade sage und schreibe 40 Kilo bewegt – nur durch meine Gedankenkraft! Gut, einverstanden: Durch meine Gedankenkraft und die von Fynn. Ob das wohl beim Stein auch geht?

Der Priester flüstert dem Stein zu: «Psst! Stein! Komm mal her!» Der Stein rührt sich nicht.

Seht Ihr? Das ist der Unterschied zwischen einem Körper und einem Leib: Die Seele gibt dem Körper ganz neue Möglichkeiten. So ein beseelter Körper – also ein Leib – kann gehen, lachen, weinen, reden (Unsinn und ganz kluge Dinge). Obwohl der Körper von Fynn eigentlich sehr viel Ähnlichkeit mit einem Stein hat – beide bestehen aus Molekülen und Atome – kann ein Leib viel, viel mehr!

Der Leib Christi

Hier habe ich nun das Brot, was ich später für die Messe brauche. Was meint ihr: Ist das ein Körper oder ein Leib? – Genau, es ist nur ein Körper. Etwas leichter zu essen als so ein Stein, aber immer noch ohne Seele. Aber:

Gleich in der Messe spricht der Priester die Worte, die er im Auftrag Jesu über das Brot und Wein sprechen soll (das hat Jesus vor langer Zeit mal als einen Auftrag an alle Priester gegeben), und dann sagen wir, dass das Brot kein Körper mehr, sondern ein Leib ist. Der Leib Jesu. Was bedeutet das wohl? Wieso sagen wir «Leib Jesu»? Oder meistens: «Leib Christi?»

Richtig: Weil zu dem Brot die Seele Jesu hinzukommt. Und weil Jesus nicht nur eine Mensch war – mit einem Leib und einer Seele – sondern auch Gott, kommt in dem Augenblick die Seele Jesu und Jesus-Gott in dieses Brot. Ab diesem Augenblick ist es kein Brot mehr, sondern Jesus. Eben Leib Christi.

Ein zusätzliches Wunder – (Keine Konstubstantiation)

Normalerweise sorgt die Seele dafür, dass die Atome und Moleküle eine bestimmte Form annehmen. Wenn Fynn ein Butterbrot ist, und noch eins, und noch eins, dann sieht er nicht irgendwann aus wie ein Butterbrot. Fynns Seele sorgt dafür, dass alles, was er zu sich nimmt, zu Fynns Leib umgebaut wird. (Manche sagen deshalb, die Seele ist die Form von Fynns Leib).
Bei dem Brot hier – wir nennen es meistens Hostie, auch wenn es noch nicht gewandelt wurde – klappt das offenbar nicht. Wenn Jesus Seele und Jesus-Gott sich mit diesem Brot verbinden, sieht es immer noch aus wie Brot. Aber das ist kein missglückter Zaubertrick, sondern ein zusätzliches Wunder: Gott will, dass sein Leib aussieht wie Brot – und wie Brot schmeckt und wie Brot riecht. Denn er will in uns hinein! Er will gegessen werden, um uns von innen her neu zu machen.
Deswegen verhindert Gott, dass die Verbindung von Leib-Seele-Jesus aussieht wie ein kleiner Jesus-Mensch. Man isst doch keine Menschen!

Es gibt also zwei Wunder: Einmal kommt Jesus mit seiner Gottheit und seiner Seele in diese Brot (und das nur, weil ein Priester bestimmt Worte spricht). Und zum anderen vollbringt Gott das Wunder, dass das Brot immer noch wie Brot aussieht, damit wir Jesus so in uns aufnehmen.

Zusätzliche Eigenschaften

So wie ein Stein eigentlich nichts anders tut, als den ganzen Tag herumliegen (das kann ein Stein echt lange, viele viele Jahre lang, ohne dass ihm langweilig wird), aber die gleichen Atome und Moleküle mit einer Seele viele viele Dinge mehr können (laufen, lachen, Witze erzählen und Gutes tun); so können wir noch mal mehr, wenn wir auch noch die Seele Jesu und seine Jesus-Gott durch die Kommunion in uns aufnehmen.

Dann können wir nämlich zusätzlich glauben, hoffen, beten, mit Gott reden und ihm zuhören; wir werden immer mehr wie Jesus, und der konnte heilen, Mut machen, trösten, übers Wasser laufen und Menschen glücklich machen.

Der Leib Christi ist so etwas wie eine Super-Medizin, ein göttliches-Vitamin-Brot – oder, noch schöner: Es ist wirklich Jesus, mit seinen göttlichen und menschlichen Eigenschaften, der in Gestalt eines Brotes in mich hineinkommt, damit ich ihm immer ähnlicher werden.

Dritter katechetischer Gottesdienst zur Hinführung zur Eucharistiefeier

Kommentierter Gottesdienst

Die Kommentare werden nicht vom Priester gelesen, der Priester sollte möglichst keine Riten erklären, sondern einfach nur vollziehen.

Nach dem Eingangslied (noch vor der Eröffnung)

Zu Beginn des Gottesdienstes grüßen sich die Gemeinde und der Priester mit dem Gruß, den die ersten Christen auch im Alltag benutzten: „Der Herr sei mit Dir!“. Die Antwort meint soviel wie: Und auch mit Dir: „…und mit Deinem Geiste“.

Vor diesem Gruß haben die Christen im Gottesdienst ein Vor-Zeichen gesetzt; das Zeichen unseres Glaubens, das Kreuzzeichen. Die Katholiken sprechen es nicht nur, sondern zeichnen das Kreuz mit der rechten Hand auch über ihren Körper: Der Gottesdienst ist eine Feier mit dem Geist und mit dem Körper, mit Leib und Seele.

Direkt nach der liturgischen Eröffnung:

Manche Gottesdienste haben ein Thema; manchmal denken wir an ein Ereignis aus dem Leben Jesu; manche Menschen wollen danken, andere brauchen Trost. Mit ein wenigen Worten sammelt der Priester die Gedanken der Teilnehmer und lenkt sie auf Gott; bittet um sein Erbarmen und betet im Namen aller das Messgebet.

Vor der Lesung

Nun beginnt der Wortgottesdienst. Wir hören in einer Lesung [oder einem Rollenspiel oder einer Geschichte] von Gott und den Erfahrungen der Menschen mit Gott; im Evangelium spricht Jesus zu uns und in der Predigt lehrt der Priester die Gemeinde, wie Jesus es damals getan hat.

Das Zuhören ist nicht immer einfach; aber wenn wir uns darin üben, üben wir uns auch im Glauben. Denn „etwas zu glauben“ heißt immer „jemandem zuhören und dem, was man gehört hat, glaubend zustimmen“. Nur wer hören kann, kann auch glauben.

Nach der Predigt – Vor den Fürbitten

Nach der Predigt folgt etwas, dass offiziell „Das Gebet des Volkes“ heißt. Eigentlich darf jetzt jeder aus der Gemeinde ein Gebet sprechen – ein Dank- oder Bittgebet -, und alle in der Gemeinde beten innerlich mit. Wir nennen dieses Gebet heute „Fürbitten “ und versuchen, die Bitten möglichst vieler Menschen einzubeziehen.

Nach den Fürbitten – Zur Gabenbereitung

Nun beginnt der zweite Teil des Gottesdienstes – der Opfergottesdienst. Brot und Wein werden zum Altar gebracht und Gott geschenkt. Die Gebete der Gemeinde und des Priester werden immer feierlicher (angefangen mit dem „Der Herr sei mit Euch“; dem Heilig-Lied und schließlich das Hochgebet, das der Priester alleine betet und bei dem die Gemeinde eigentlich kniet). Während dieser Gebet – so glauben wir – verwandelt Gott die Gaben und kommt darin selbst in unserer Mitte.

Vor dem Vater-unser

Nun ist Jesus leibhaftig in unserer Mitte: Das Brot ist nun Leib Christi, der Wein sein heiliges Blut. Weil wir in der Kommunion wie Jesus werden können – er ist der Sohn Gottes – dürfen wir auch wie er zu Gott Vater sagen; im Vater unser.

Das verbindet uns untereinander, deshalb folgt dann der Friedensgruß. Danach bereiten wir uns darauf vor, dass auch wir verwandelt werden.

Vor der Kommunion

Nun kommt Gott – in Jesus, dem gewandelten Brot – zu uns; damit auch wir verwandelt werden. Aus einfachen und manchmal unvollkommenen Menschen macht er seine geliebten Kinder. Er sieht nicht mehr auf das, was uns fehlt, sondern liebt uns wie seinen eigenen Sohn. Deshalb ist die Kommunion der persönliche Höhepunkt der Messe.

Wir wollen ruhig darauf warten, dass Gott zu uns kommt – und danach bleiben wir ruhig, damit auch die nach uns den Leib Christi betend empfangen können.

Nach der Kommunion

Nun sind wir ein wenig verwandelt worden – zumindest ein kleines bisschen. Zum Ende des Gottesdienstes beten wir noch einmal („Lasset uns beten“), erhalten den Segen („Der Herr sei mit Euch“) und werden dann in die Welt gesendet („Gehet hin in Frieden“). Nun sollen wir auch andere verwandeln. Anders reden, denken, handeln als zuvor: Nicht mehr so, wie Menschen reden, denken und handeln, sondern so, wie Gott es tun würde. Zumindest ein kleines bisschen.

Kindgerechte Erklärung und Einübung von Rede & Antwort

Die einzelnen Elemente des Gottesdienstes

Erster Gottesdienst: Bis zu den Fürbitten
Begrüßung

Der Priester beginnt den Gottesdienst, indem er den Altar küsst (ja, auch Priester küssen gern!). Danach begrüßt er die Mitfeiernden, aber mit besonderen Worten:

Zunächst mit dem Kreuzzeichen, das zwar alle als Geste mitmachen, aber nur der Priester spricht dazu: «Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.» Das anschließende «Amen» sprechen aber alle gemeinsam.

Das war ganz früher, als die Christen noch verfolgt wurden, ein Geheimzeichen, ein ganz kleines Kreuzzeichen mit dem Daumen auf die Brust gezeichnet. Daran haben sie die Christen erkannt – alle anderen konnten mit diesem Zeichen nicht viel anfangen. Wir können heute das Zeichen groß und sichtbar zeichnen – und meinen doch das Gleiche wie früher: «Hallo, seht ihr: Ich bin ein Christ! Schön, dass du auch ein Christ bist!»

Dann sagt der Priester «Guten Tag». Natürlich nicht wörtlich, sondern er greift auf eine der frühesten christlichen Begrüßungen zurück: «Der Herr sei mit Euch!», wir antworten: «und mit Deinem Geiste».
In anderen Sprachen lautet der Begrüßungsdialog: «Der Herr sei mit Euch» – «Und auch mit Dir». Die deutsche Version meint das Gleiche: «Und mit Deinem Geiste» soll ausdrücken, dass der Herr auch im Geiste mit dem Priester sein soll. Okay, das ist etwas umständlich formuliert, aber manches, was schon sehr alt ist und in der ganzen Welt verbreitet ist, ist manchmal etwas umständlich für uns.

Das Kyrie

Danach betet der Priester mit der Gemeinde zusammen um das Erbarmen Gottes. Entweder auf griechisch «Kyrie eleison, Christe eleison, Kyrie eleison» oder auf deutsch «Herr erbarme Dich (unser), Christus erbarme Dich (unser), Herr erbarme Dich (unser)». Die Gemeinde schließt sich dieser Bitte an, indem sie das «Kyrie» oder «Herr, erbarme Dich» jeweils wiederholt.

Dieser seltsame Brauch stammt aus dem griechischen Kaisertum: Immer, wenn ein Herrscher (also der Kaiser) Einzug in ein Dorf oder eine Stadt hielt, stand die Menschenmenge am Straßenrand und huldigte dem Kaiser. Ein Marschall rief immer wieder die Großtaten des Kaisers aus («Er besiegte die schrecklichen Normannen!»), und die Leute jubelten («Herr, erbarme Dich!») und hofften in aller Bescheidenheit auf eine weiter Großtat des Kaisers; zum Beispiel darauf, dass er ein paar Geldmünzen in die Menge warf (so entstanden vermutlich die Karnevalszüge am Rhein).
Somit ist das «Kyrie» zunächst ein Lobgesang auf die Großtaten Gottes – und kein Schuldbekenntnis mehr, aufgeräumt und saubergemacht haben die Menschen in den Dörfern, bevor der Kaiser einzog. Das sollten wir auch tun, bevor wir das Kyrie sprechen. Wir hoffen allerdings nicht darauf, dass Gott – oder der Priester – Geld oder Kamelle in die Menge wirft, sondern uns seine Gnade erweist, die Schuld vergibt und uns mit Freude erfüllt.

Tagesgebet – Oration

Danach betet der Priester das sogenannte «Tagesgebet», das so heißt, weil es in allen Gottesdiensten des Tages und überall auf der Welt gleich bleibt. Er beginnt mit der Einladung «Lasset uns beten». Das ist als Einladung zum persönlichen Gebet gedacht – ein guter Priester lässt Dir dazu Gelegenheit, indem er nach der Gebetseinladung etwas Stille hält. Dann fasst er die persönlichen Gebete der Gemeinde im Tagesgebet zusammen. Er schließt das Gebet mit einer Formel ab, die ungefähr so lautet: «Darum bitten wir durch unseren Herrn Jesus Christus, der in der Einheit mit dem Heiligen Geist mit Dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.» (Der genau Wortlaut kann variieren). Die Gemeinde schließt sich diesem Gebet an und fügt das «Amen» hinzu.

Der Wortgottesdienst – Wir setzen uns.

Hiernach werden die Lesungen vorgetragen, bei uns an der Schule (und in anderen Kinder- und Jugendgottesdiensten) auch mal eine Geschichte, ein Rollenspiel oder etwas anderes zum Nachdenken. Danach wird gerne ein Lied gesungen.

Manche stöhnen, wenn es mal wieder ein Abschnitt aus der Bibel ist. Das ist schade, dann: Das Hinhören auf das Wort Gottes ist die Voraussetzung für unseren Glauben. Denn Glauben heißt, dass ich jemanden zuhöre und dann anschließend sage: «Einverstanden, ich glaube Dir!»

Das Evangelium – Wir stehen.

Der Höhepunkt des Wortgottesdienstes ist die Verkündigung des Evangeliums. Vor dem Verlesen des Evangeliums spricht der Priester: «Der Herr sei mit Euch» – und wir antworten (wie schon zu Beginn der Messe): «… und mit Deinem Geiste».

Der Priester begrüßt uns also schon wieder. Seltsam. Noch seltsamer ist, dass er das in jeder Messe viermal macht (es kommen also noch zwei weitere Begrüßungen). – Das verwirrt, aber so ein bisschen erinnert uns das daran, dass jemand mitten im Gespräch fragen könnte: «Hallo? Bist du noch fit? Hörst Du noch zu? Jetzt kommt nmälich was Wichtiges!»

Daraufhin kündigt der Priester an, aus welchem der vier Evangelien der heutige Abschnitt vorgetragen wird: «Aus dem heiligen Evangelium nach (Lukas bspw.)», worauf die Gemeinde antwortet: «Ehre sei Dir, o Herr!»

Während dieses kurzen Dialoges machen wir (beginnend, wenn das Wort «Evangelium» gesprochen wird) drei kleine Kreuzzeichen mit dem Daumen auf die Stirn, den Mund und das Herz: «Gutes Denken» – «Gutes Reden» – «Gutes wollen» kann das bedeuten, oder aber auch: Wir wollen das Evangelium «bedenken» (Stirn), «verkünden» (Mund) und «erwägen» (Herz).

Das Evangelium ist nicht nur ein Bericht über das Tun Jesu. Wir glauben, dass in der Verkündigung durch den Priester (oder Diakon) Jesus selbst zu uns spricht. Deshalb wird das Evangelium sehr feierlich vorgetragen – manchmal mit Leuchtern links und rechts und Weihrauch – und wir antworten am Schluss, wenn der Priester sagt: «Evangelium unseres Herrn Jesus Christus» mit: «Lob sei Dir, Christus».

Das Evangelium wird nicht vorgelesen, sondern verkündigt. Es handelt sich also nicht um eine Information («Aufpassen! Merkt Euch gut das Folgende…!»). Wir feiern das Evangelium, weil wir uns schlicht darüber freuen, dass Gott überhaupt in Jesus zu uns gesprochen hat (ein unsagbarer Schatz!), wir glauben aber auch, dass Gott im Augenblick der Verkündigung des Evangeliums etwas für mich zu sagen hat.

Die Predigt – Wir setzen uns.

Im Anschluss an das Evangelium wird die Verkündigung fortgesetzt – in der Predigt. Dazu setzen wir uns. Die Predigt ist keine persönliche Auslegung des Evangeliums, sondern fortgesetzte Verkündigung der Kirche. Deshalb darf das nur der Priester (oder der Bischof oder ein Diakon). In der Predigt führt der Priester den zweiten Auftrag seiner Weihe aus: Christus den Lehrer, Rabbi und Meister darzustellen.

Entgegen dem gefühlten Erleben: Die Predigt ist nicht das Wichtigste der Messe. Ein Nickerchen an dieser Stelle würde allerdings auffallen. Aber dass jeder mit seinen Gedanken beschäftigt ist und diese vielleicht gerade selbst mit Gott klärt, ist durchaus passend.

Fürbitten

Nach der Predigt folgen die Fürbitten, die wenn möglich nicht vom Priester vorgetragen werden. Die Antworten auf jede Bitte, die auch von der ganzen Gemeinde gesprochen werden, sind unterschiedlich. Zum Beispiel können alle antworten «Wir bitten dich, erhöre uns» – oder der Priester spricht: «Christus, höre uns» und die Gemeinde antwortet: «Christus, erhöre uns». In unseren Gottesdiensten ist es üblich, wenn der Priester sagt: «Gott unser Vater» – und alle antworten: «Wir bitten dich, erhöre uns!»

Die Fürbitten sind das «Gebet des Volkes». Eigentlich darf hier jeder eine Bitte laut in die Kirche rufen – leider ist das heute nicht mehr üblich (also, bitte nicht tun). Nur selten gibt es in kleinen Gottesdiensten den Brauch der «freien Fürbitten». Eigentlich Schade.

Es hindert Dich aber niemand, in diesem Augenblick alle mit in Dein Gebet einzuschließen, die Dir einfallen. Auf die Fürbitten hinzuhören ist aber auch sinnvoll: Die Anliegen der Fürbitten erweitern vielleicht den Horizontes Deines Gebetes.

Zweiter Gottesdienst: Ab der Gabenbereitung
Gabenbereitung – Wir setzen uns.

Zur Gabenbereitung bringen die Messdiener Brot und Wein zum Altar (in unserer Schule verzichten wir allerdings auf Messdiener, deshalb stehen die Gaben schon auf dem Altar). Manchmal singen wir schon vorher ein Gabenlied; schön ist es auch, wenn der Priester die Gebete, die er sonst in Stille spricht, laut betet. Es sind die gleichen Gebete, die auch schon die Juden zur Zeit Jesu bei den Mahlgottesdiensten gebetet haben.

Zur Gabenbereitung sitzen wir; die Gabenbereitung schließt mit dem Gabengebet.

Die Gabenbereitung gibt dem Priester das in die Hand, was gewandelt und mit Gott verbunden sein soll. Das sind natürlich immer Brot und Wein, das können aber auch andere Gaben und Symbole sein (was aber selten vorkommt). Das kann aber auch Dein Leben, Deine Gaben und Taten der letzten Woche sein – oder schlicht: Du selbst. Die Gabenbereitung ist eine gute Gelegenheit, sich Gott anzuvertrauen und zu hoffen, dass er Dich mitverwandelt.

Die Präfation – Wir stehen.

Das Hochgebet («Hoch» steht hier – wie zum Beispiel in «Hochzeit» für «besonders wertvoll») beginnt mit einem dreifachen Zuruf des Priesters an die Gemeinde, die jeweils darauf antwortet (und dazu aufsteht):

Priester: «Der Herr sei mit Euch!» – Gemeinde: «Und mit Deinem Geiste!»
Priester: «Erhebet die Herzen!» – Gemeinde: «Wir haben sie beim Herrn!»
Priester: «Lasset uns danken dem Herrn unserm Gott!» – Gemeinde: «Das ist würdig und recht!»

Anschließend betet der Priester das Präfationsgebet. Hier beginnt ein ganz privates Gespräch zwischen Jesus (der durch den Priester veranschaulicht wird) und dem Vater. Letztlich besteht der Himmel darin, dass wir an der Beziehung zwischen Vater und Sohn teilhaben (durch den Geist). So habt Ihr alle auch an dem Anteil, was der Priester dem Vater an Gebeten, Lob und Bitten vorträgt.

Das Heilig-heilig-heilig

… auch Sanktus (lateinisch mit «c»: Sanctus) genannt. Der Text stammt aus dem Alten Testament und ist der Lobgesang der Engel im Himmel. Wir singen also zusammen mit den Engeln ein Lied. das immer mit dem dreifachen «Heilig» beginnt.
Es ist gleich soweit: Gott kommt. Und wir glauben, dass die Engel IHM den Weg bereiten. Im Sanctus-Lied können wir sie buchstäblich hören – und uns mit den Engeln zusammentun.

Das Hochgebet – Wir knien (in der Schule bleiben wir stehen).

Nun spricht der Priester das Hochgebet, ein uraltes Gebet, dessen Kern die Worte Jesu aus dem Abendmahlssaal darstellt: «Das ist mein Leib» und «Das ist mein Blut». An diesen beiden Gebets-Stellen, so glauben wir Katholiken, verwandelt sich Brot und Wein in den Leib und das Blut Jesu Christi. Gott bindet sich – uns zuliebe – an die Gaben auf dem Altar.

In der Kirche knien die Leute an dieser Stelle, wir tun das nicht, bleiben stattdessen aber andächtig stehen.
Diese besonderen Stellen im Hochgebet werden meist durch Klingelzeichen durch die Messdiener oder durch Glockenschläge besonders hervorgehoben. Wenn Du bis hierhin Deinen eigenen Gebeten und Gedanken gefolgt bist (was nicht sooo schlimm ist), solltest Du jetzt aber Deine Aufmerksamkeit auf den richten, der Deine Nähe sucht: Gott.

Direkt im Anschluss an die Wandlung fragt der Priester: «Geheimnis des Glaubens?» und die Gemeinde antwortet: «Deinen Tod, o Herr, verkünden wir; und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit.»

Am Ende des Hochgebetes (nach dem Gebet «Durch ihn, und mit ihm, und in ihm …» des Priester) stehen wir auf.

Das Hochgebet, das es in vier Versionen gibt, ist ein alter und ehrwürdiger Text, der (je nachdem) seit fast 1.900 Jahren gebetet und immer wieder angereichert worden ist. Dieses Gebet ist so reich an Schätzen, Gedanken und bedenkenswerten Formulierungen, dass ich an dieser Stelle einfach überfordert bin. Für Dich bedeutet das: Im Hochgebet wird es nie langweilig. Nicht, solange wir schauen, hören, staunen und beten.

Das Vater unser – Wir stehen.

Gemeinsam beten wir nun das Vater unser. Das «Vater unser» ist das Gebet der Kinder Gottes. Wir stehen kurz davor, in der Kommunion unsere Kindschaft Gott gegenüber zu erneuern. Deshalb dürfen wir an dieser Stelle beten, wie Jesus uns selbst zu beten gelehrt hat.

Friedensgruß

Danach spricht der Priester uns den Frieden mit Gott zu, den wir – falls wir möchten oder vom Priester dazu aufgefordert werden – auch unserem Nachbarn wünschen können. Dazu reichen wir den umstehenden Mitfeiernden die Hand und wünschen «Der Friede sei mit Dir!». (Es ist nicht sinnvoll, an dieser Stelle einen Rundgang durch die ganze Arche zu machen – es reicht, denen den Frieden zu wünschen, die wir vom Platz aus erreichen können.)
Es geht an dieser Stelle nicht um einen Friedensschluss zwischen denen, die mitfeiern. Das ist bereits zu Beginn des Gottesdienstes geschehen. Jetzt wünschen wir den Mitfeiernden nicht unseren Frieden, sondern den Frieden mit Gott. Das ist ein Unterschied! (Auch wenn der Friede mit Gott dazu führt, dass wir untereinander Frieden halten).

Lamm Gottes – Agnus Dei

Während der Priester hiernach die Hostien bricht (ein Zeichen dafür, dass Jesus sich hingab und für uns am Kreuz «zerbrach»), beten wir das Lamm Gottes. Das erinnert uns daran, dass Jesus für uns gestorben ist. Aber er ist deshalb nicht böse mit uns, im Gegenteil: Er ist aus Liebe zu uns gestorben. Deshalb endet die letzte Wiederholung des «Lamm-Gottes»-Gebetes mit der Bitte um den Frieden.

«Seht das Lamm Gottes …» – Wir knien.

Direkt im Anschluss zeigt der Priester uns Kelch und Hostie und betet:
«Seht das Lamm Gottes, das hinweg nimmt die Sünde der Welt.»

Wir antworten:

«Herr, ich bin nicht würdig, dass Du eingehst unter mein Dach; aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund».

Bevor Gott zu uns kommt, bekennen wir, dass wir ein solch großes Geschenk nicht verdient haben und uns deshalb besonders über dieses Geschenk freuen.
Der Satz «Herr, ich bin nicht würdig …» stammt übrigens aus dem Mund eines römischen Hauptmannes, der Jesus um Heilung seines Dieners gebeten hatte; da aber Juden römische Häuser nicht betreten durften, sagte er: «Herr, ich bin nicht würdig, dass Du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, und mein Diener wird gesund». Jesus fand das ganz toll und hat den Hauptmann uns als Vorbild empfohlen. Also halten wir uns daran.

Die Kommunion

Zunächst gilt, dass es nur für getaufte Katholiken Sinn macht, die Kommunion zu empfangen. Denn der Empfang des Leibes Christi ist die Art und Weise, wie Katholiken katholisch bleiben und immer mehr werden. Evangelische aber wollen nicht Teil der katholischen Kirche werden, Ungetaufte können es (noch) nicht. Aber das bedeutet keinen Ausschluss von der Kommunion, sondern Respekt vor der Entscheidung aller Menschen. Wer Evangelisch ist, ist das sicher aus Überzeugung. Er kann ganz stolz sagen: «Ich bin evangelisch, ich gehe nicht zu Kommunion. Wir tun so etwas nicht!»

Aber auch für Katholiken stellt sich die Frage, ob es sinnvoll ist, zur Kommunion zu gehen und den Leib Christi zu empfangen. Davon sollte man auf jeden Fall Abstand nehmen, wenn man sich einer schweren Sünde bewusst ist – für solche Fälle gibt es das geniale Sakrament der Beichte. Aber auch, wenn Du als Katholik länger nicht an der Messfeier teilgenommen hast, solltest Du nicht schon beim ersten Kirchenbesuch den Leib des Herrn empfangen, sondern Dich erst wieder innerlich mit Gott und der Kirche anfreunden und am Besten ebenfalls Beichten gehen.

Deshalb gibt es bei uns in der Schule mindestens drei Möglichkeiten, die jeder für sich wählen kann: Manche von Euch bleiben vielleicht bei der Austeilung der Hostien auf ihrem Platz sitzen. Andere kommen noch vorne und überkreuzen ihre Arme vor der Brust. Das heißt, sie möchten vom Priester (oder wer die Kommunion austeilt) einen Segen empfangen. Oder sie öffnen die Hände (wobei die linke Hand oben liegt und von der rechten Hand gehalten wird) als Zeichen, dass sie die Kommunion empfangen möchten.

Dazu zeigt der Priester (oder der Kommunionhelfer) Dir die Hostie und sagt: «Der Leib Christi.» – Darauf solltest Du, noch bevor Du etwas tust, mit «Amen» antworten. Erst danach gibt Dir der Priester die Heilige Hostie – den Leib Christi. Noch bevor Du auf Deinen Platz gehst, nimmst Du die Hostie in den Mund; erst danach gehst Du zurück.

Danksagung – Gebet nach der Kommunion

Nach dem Kommunionempfang suchst Du in alle Ruhe wieder Deinen Platz auf. Dort verweilst Du eine Zeit im Gebet – dazu empfiehlt sich das Schließen der Augen.

Schluss des Gottesdienstes

Am Ende des Gottesdienstes lädt der Priester (nach dem Tages- und Gabengebet) zum dritten Mal zum Gebet ein, in dem er «Lasset uns beten» sagt.

Nach dem Schlussgebet leitet der Priester den Segen ein, indem er wiederum «Der Herr sei mit Euch» sagt und die Gemeinde mit «Und mit Deinem Geiste» antwortet (das ist jetzt schon das vierte Mal! Und wie immer stehen wir dabei auf). Er erteilt den Segen mit einem großen Kreuzzeichen (mit nach oben gerichteten Fingern), wir empfangen den Segen, indem wir uns auch bekreuzigen (allerdings mit Fingern, die auf unseren Körper zeigen).

Danach entlässt uns der Priester mit dem Entlassgruß: «Gehet hin in Frieden!», wir antworten «Dank sei Gott, dem Herrn».

Allerdings bleiben wir noch bis zum Schluss des sich meistens anschließenden Schlussliedes.
Die Messe schließt mit einer Art «zweiten Austeilung»: Wir, die wir durch die Kommunion selbst zum Leib Christi (also zur Kirche) geworden sind, werden nun durch das «Gehet hin in Frieden!» an die Welt ausgeteilt. In Frieden (!) sollen wir die Welt verwandeln, so wie wir Katholiken durch das gewandelte Brot selbst in Leib Christi gewandelt wurden (ziemlich viel Wandlung also – wer mitgezählt hat: Es sind drei.)

Wir gehen …

Unmittelbar nach Verlassen der Bank ist es üblich, zum Altar gerichtet eine Kniebeuge zu machen, am Ausgang der Kirche nehmen wir (zumindest, wenn wir getauft sind) das Weihwasser und bekreuzigen uns damit.

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