Der stimmungsvolle und anrührende Abitur-Entlassgottesdienst der Abiturentia 2023 stand unter der großen Überschrift «Auf all unseren Wegen», gefolgt von drei Zwischentiteln «Wurzeln», «Jetzt ist die Zeit», «Sende Deinen Engel». Der ökumenische Gottesdienst wurde geleitet von Pfr. Roland Wendland, die Predigt hielt Schulpfarrer Peter van Briel.
Es sei eine Kunst, so Pfarrer van Briel, ganz im «Jetzt» leben zu können. Die Vergangenheit hole einen immer wieder ein, die Zukunft verliere sich oft in zahlreichen Plänen; nur das «Jetzt» ist real. Gerade, weil wir aus der Vergangenheit lernen müssen und für die Zukunft vorbereitet sein, entgleitet uns der Augenblick immer wieder. Kinder, so Pfarrer van Briel, können das noch – weil sie um Vater und Mutter wissen, die Verantwortung tragen.
Ganz dem Jahrgangsmotto «Abiwood» verpflichtet, gestattete sich Pfr. van Briel ein Blick in die unterschiedlichsten Hollywood-Produktionen. Denn schließlich glaubten viele Lehrer der ehemaligen Q2, dass zahlreiche Schüler und Schülerinnen guten Chancen bei einer Schauspielerkarriere hätten. Auch dort spiele das «Jetzt» eine wichtige Rolle, nicht nur im Klassiker «Und täglich grüßt das Murmeltier», sondern auch im modernen Märchen «The map of the tiny perfect things».
Es sind eben Gottes Augen, die uns anschauen, und so jeden Augenblick gewähren. Wer das bedenke, der kann die Vergangenheit loslassen, das «Jetzt» genießen und brauche keine Angst vor der Zukunft zu haben.
Ablauf des Gottesdienstes
«Wurzeln» – «Jetzt ist die Zeit» – «Sende einen Engel»
Lied: Jesus Christ, You Are My Life
Kreuzz. / Begrüßung: Pfr. Wendland
Erster Teil: «Wurzeln»
Einleitung: Schüler
Kyrie: Pfr. Wendland
Gebet Pfr. Wendland
Zweiter Teil: «Jetzt ist die Zeit»
Lied: Da berühren sich Himmel und Erde
Evangelium: Mk 10, 13-16 (Pfr. van Briel)
Predigt Pfr. van Briel
Dritter Teil: «Sende einen Engel»
Lied: Kleines Senfkorn Hoffnung
Fürbitten Schüler
Vater unser / Friedensgruß / Schlussgebet (Pfr. Wendland)
Segen: Pastor & Pastor, gemeinsam
Lied: Möge die Straße
Begrüßung
Liebe Abiturienten, liebe Eltern und Familien, liebe Lehrer!
Wir begrüßen Sie ganz herzlich zu unserem Abiturentlassungsgottesdienst.
Wir freuen uns, dass wir durch eure Unterstützung
heute diesen besonderen Tag feiern können.
Denn ihr habt uns alle auf unserem Weg dorthin begleitet.
Für uns endet heute ein Weg.
Der Weg, der uns jeden Morgen zur Schule, zu unseren Freunden geführt hat.
Jedoch stehen uns jetzt mit unserem Abschluss alle Wege offen
und wir haben die Möglichkeit neue Wege einzuschlagen.
Doch wo hat unser Weg angefangen?
Was hat uns zu den Menschen gemacht, die wir heute sind?
Das steckt tief in unseren Wurzeln.
Und alles was wir zum wachsen gebraucht haben,
haben wir sowohl von unserer Familie,
als auch unseren Lehrern bekommen.
Für jeden kann das etwas unterschiedliches gewesen sein.
Für mich und für viele andere war das die Liebe unserer Eltern, die uns immer wieder während der Schulzeit bestärkt hat, ebenso wie ein guter Rat der uns in schwierigen Situationen weiter geholfen hat.
Wir möchten uns auch für die Förderung und Unterstützung unserer Lehrer bedanken, die uns auf unserem Weg zum erwachsen werden begleitet haben.
Nicht zu vergessen sind auch unsere Freunde, die uns zu den Menschen gemacht haben, die wir heute sind. Wir haben zusammen eine unbeschwerte Schulzeit verbracht und haben uns gegenseitig immer wieder aufgebaut und viele schöne und lustige Momente erlebt.
Am Ende können wir auf uns und unsere Leistung sehr stolz sein.
Wir waren ehrgeizig und haben viel gelernt, um heute hier zu stehen.
Wir haben an uns selber geglaubt
und unsere Anstrengungen in den letzten Monaten haben sich gelohnt.
Wir haben es endlich geschafft
und mit vollem Erfolg unsere Schulzeit hollywoodreif beendet.
Statt einer Lesung
Jetzt ist die Zeit
Häufig ärger‘ ich mich über Vergangenes oder habe Angst vor der Zukunft. Wird alles so, wie ich es mir wünsche? Was passiert in meiner Zukunft? Regelmäßig verschwende ich auch Zeit beim Grübeln, abends im Bett über Vergangenes.
Denn wer kennt es nicht: Man tritt in ein Fettnäpfchen und denkt noch wochenlang daran zurück. Dabei ist jetzt die Zeit. Was Vergangen ist, kann ich nicht ändern. Und die Zukunft…? Naja, die kann ich auch nur bedingt beeinflussen.
Jetzt sollte doch eigentlich die wichtigste Zeit für mich sein.
Natürlich muss ich jetzt auch für die Zukunft planen, muss mich um einen Studienplatz kümmern und darf dabei wichtige Fristen nicht verpassen. Aber niemals darf es mir Sorgen bereiten und im Zentrum stehen, denn die Zukunft kommt doch erst noch. Sie ist noch nicht dran.
Heut aber ist die Zeit zum Feiern. Heute erinnern wir uns an unsere Ankunft als 5er hier. Schüchtern, neugierig und dennoch froh über den Wechsel. Jetzt ist es wieder so weit. Es geht weiter für uns im Leben.
Ein letztes Mal feiern wir heute gemeinsam Gottesdienst und auch, wenn es sich komisch anfühlt und ich noch zweifle. Ich freue mich trotzdem auf alles, was noch kommt. Denn damit etwas Gutes entsteht, müssen andere Dinge enden.
Jetzt ist die Zeit zu planen und sich zu erinnern an all‘ das Schöne, was wir in den letzten 12 Jahren erlebt haben.
Jetzt ist die Zeit zum Aufbruch und zum Feiern.
Gerade heute möchte ich im hier und jetzt leben, denn „Jetzt ist die Zeit!“
Fürbitten
Von einer Mutter gelesen
Lieber Gott, mit dir an unserer Seite durften wir unsere Kinder bis hierher begleiten.
Lass die Kinder spüren, dass du, so wie wir Eltern, bei der Gestaltung ihrer individuellen Lebenswege weiter an ihrer Seite bist, in der Zuversicht, dass die von dir angenommen sind.
Für Nicht-Bestandene
Wir bitten für unsere Mitschüler und Mitschülerinnen und alle, die unseren Jahrgang frühzeitig verlassen haben: Dass sie ihre Träume und Ziele in Zukunft verfolgen können und erfüllen mögen, ohne dabei auf zu große Hindernisse zu treffen.
Für Verstorbene
Für unsere Verstorbenen. Schenk ihnen ein neues Leben in Gemeinschaft mit dir. Besonders beten wir für die verstorbenen Schülerinnen und Schüler, Lehrer und Lehrerinnen unserer Schule und die Verstorbenen aus unseren Familien.
Für Familie/ Angehörige
Wir denken auch an die, die unseren bisherigen Lebensweg in besonderer Weise begleitet haben: Eltern, Großeltern,
Geschwister und Freunde. Lass in uns das Gute, das wir von Ihnen erfahren haben, positiv weiterwirken, damit wir selbst Gutes an andere weitergeben können.
Für Lehrer
Für unsere Lehrerinnen und Lehrer, die jahrelang unsere guten Seiten gefördert, unsere schlechten Seiten ertragen und uns viel beigebracht haben: das sie nicht den Mut und die Geduld verlieren.
Für Krisen
Wir bitten für all die Menschen, die ihre Heimat auf der Flucht vor Hunger, Gewalt und Krieg verlassen mussten: Zeig Ihnen, dass Du unter uns bist, sodass sie die Hoffnung nicht verlieren und sich in ihrer neuen Heimat willkommen fühlen. Wir sind dankbar, dass wir in Frieden und Sicherheit leben dürfen.
Von einer Lehrerin
Guter Gott, wir bitten dich für unser Schulgemeinschaft, also für alle, die zu den Fürstenbergschulen gehören: Die Schülerinnen und Schüler, die Lehrerinnen und Lehrer, die Hausmeister und Damen in der Verwaltung, die Eltern. Gib, dass wir auch weiterhin offen sind für das Gespräch und stets das Beste wollen für die, die uns anvertraut worden sind.