Am Freitag, den 20. Oktober, versammelt sich die gesamte Fürstenbergschule mit allen Schüler:innen aus Realschule und Gymnasium und all‘ deren Lehrer:innen in der Aula zu einem kurzen Innehalten. Angesichts der Situation in Israel wollten wir uns gegenseitig Mut machen, Hoffnung zusprechen und an die Opfer der Gewalt denken.
Es war nicht das erste Mal, dass sich die ganze Schule versammelte, wenn in der Welt Schreckliches passiert ist. Manchmal weit weg (wie bei den Anschlägen auf das World-Trade-Center), manchmal ganz nah (wie anlässlich des Amoklaufs in Winnenden oder dem Flugzeugabsturz mit Schüler:innen aus Haltern). Aber jetzt schauen wir mit Sorgen – und vielleicht auch mit Ängsten – nicht nur auf das, was in den letzten Tagen passiert ist, sondern ebenso besorgt und angstvoll in die Zukunft: Was mag da noch kommen?
Was mag da noch kommen?
Sorgen oder Angst? Das ist nicht das gleiche. Wer hat Angst hat, ist hilflos, wehrlos, ohnmächtig. Angst lähmt. Wer sich Sorgen macht, der sieht Möglichkeiten, etwas zu tun. Wir wollen also keine Angst haben, sondern besorgt sein – und uns Sorgen.
Aber was können wir tun? Kann überhaupt jemand etwas tun?
Ja, davon bin ich überzeugt. Wir können immer etwas tun. Mag es noch so wenig und unscheinbar sein, es wird etwas ändern. Als Beispiel wird nun ein Lied gespielt, das 2018 in Haifa (in Israel) aufgenommen wurde. 3.000 Menschen – Muslime, Juden und Christen; Araber und Einwohner Israels – haben sich zusammengefunden, um ein Lied einzuüben. Die meisten kannten sich nicht, kannten oft auch die Sprache der anderen nicht. Und doch haben sie alle (!) in drei Sprachen gesungen; eben auch in der Sprache der anderen. Und sie haben im Lied die Hoffnung ausgedrückt, dass eines Tages („One Day“) Frieden sein wird. Im Video ist besonders berührend, wie viel Freude alle am gemeinsamen Gesang haben. Und aneinander.
Vielleicht braucht es genau davon mehr: Dass wir im Fremden nicht dessen Religion sehen oder Nationalität, dessen sozialen Status oder Alter oder … – sondern den Menschen, der gemeinsam mit mir Gutes tun kann. — Gemeinsam Gutes tun und Freude aneinander haben und miteinander teilen: Das können wir. Das kann jeder von uns, auch hier, im Kleinen. Menschen, die das gemeinsam erleben, wünschen sich gegenseitig nicht Böses mehr.
Damit beginnt der Frieden.
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Für alle, denen das Lied gefallen hat, hier eine mp3-Version zum Download — oder hier zum Anhören:
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Für alle, die dazu auch die beeindruckenden Bilder auf sich wirken lassen wollen, hier das You-Tube-Video
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