Abitur-Entlassgottesdienst 2017

Thema: Puzzle

Eingangslied: Eingeladen zum Fest des Glaubens, 1. – 3. (ohne 4. Strophe)

Begrüßung: Pfarrer van Briel

Einführungstext: Abiturienten

Kyrie: gesprochen (Pfr. van Briel)

Gloria: You are my home (Chorvortrag Q2-Chor)

Oration: Pfr. van Briel

Lesung: Der Straßenfeger Beppo

Meditation: Wunderbare Jahre (CD-Einspielung)

Zwischengesang: Keinen Tag soll es geben, 1. – 3. (alle Strophen)

Evangelium: Pfr. Wendland

Predigt: Pfr. Wendland

Lied n. d. Predigt: Meine Zeit steht in deinen Händen, 1. – 3. (alle Strophen)

Fürbitten: Abiturienten

Vater unser: Pfr. van Briel

Friedensgruß: Da berühren sich Himmel und Erde, 1. – 3. (alle Strophen)

Schlussgebet: Pfr. van Briel

Segenstext: Abiturienten

Segenslied: In my fathers house (Chorvortrag Q1-Chor)

Segen: Pfr. van Briel + Pfr. Wendland

Schlusslied: Irische Segenswünsche, 1. – 4. (alle Strophen)

 


Begrüßung

Die Abiturprüfungen sind geschafft. Jetzt eröffnet sich zum ersten Mal vor unseren Augen die große, endlos weite Fläche. Offen, horizontlos liegt sie plötzlich da.
Zukunft, so lautet diese Neuland.
Eine unangetastete zu gestaltende weiße Leere. Ohne einen einzigen Farbtupfer, ohne Begrenzungen, Zwänge, Zäune, Hindernisse.
Dafür mit der Angst vor der ungewissen Zukunft. Verpassens- und Versagensängste machen sich in uns breit.
Wir nehmen unseren Mut zusammen und betreten zögerlich das weiße, kühle Glatteis des „Noch-Nichts“. Wenn schon nicht euphorisch, dann aber doch mit einem gewissen Elan kippen wir die verschiedenen Puzzleteile unseres jungen Lebens auf der weißen Flut aus.
Da liegen nun die ganzen verschiedenen Puzzleteile an Möglichkeiten.
Doch eines ist uns sofort klar: Alleine können wir das Puzzle nicht zusammensetzen.
Der Anfang des Puzzles ist geschafft: Die Schulzeit liegt nun hinter uns. Lehrer, Eltern und Freunde haben uns bis hierher begleitet. Manche von ihnen werden uns weiterhin begleiten, andere werden unseren Weg jetzt verlassen, dafür werden wir neue Freunde finden, die uns dabei helfen unser eigenes, individuelles Lebens-Puzzle weiter zu vervollständigen.
Doch trotz dieser Hilfe überfordern uns die vielen Möglichkeiten bezüglich unserer Zukunft.
Unsere Eltern sagen oft: „Freut euch doch, wir hatten diese Möglichkeiten nicht.“ Wir müssen nur noch sagen was wir wollen, denn die Welt steht uns offen. Wir können überall hingehen, wir können alles tun. Und wir müssen unseren eigenen Weg finden. Den Weg der uns glücklich macht und uns erfüllt.
Doch eins können wir uns in dieser Zeit der Veränderung sicher sein: Gott ist bei uns. Egal welchen Weg wir gehen, er ist an unserer Seite und verlässt uns nicht. Er lässt uns unsere Freiheit zu machen was wir wollen, doch lässt uns niemals im Stich. Gott ist der Rahmen des Puzzles, er hält alles zusammen und zeigt uns, dass wir nicht alleine sind.

 


Anstelle einer Lesung

Der alte Straßenkehrer Beppo verrät seiner Freundin Momo sein Geheimnis. Das ist so:
„Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang; das kann man niemals schaffen, denkt man. Und dann fängt man an, sich zu eilen. Und man eilt sich immer mehr. Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht man, dass es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt.
Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst zu tun und zum Schluss ist man ganz außer Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch vor einem. So darf man es nicht machen. Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du?
Man muss immer nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein.
Auf einmal merkt man, dass man Schritt für Schritt die ganze Straße gemacht hat. Man hat gar nicht gemerkt wie, und man ist nicht außer Puste. Das ist wichtig.“

(Michael Ende)

 


Fürbitten

1. Lieber Gott, lass die Freundschaften, die hier in der Schule entstanden sind und uns in vielen Situationen geholfen haben auch nach dem Abitur bestehen bleiben.
2. Lieber Gott, lass uns immer an die schönen Momente unserer gemeinsamen 8 Jahre denken.
3. Lieber Gott, begleite unsere Kinder weiterhin auf Ihren Lebenswegen und lass sie den richtigen Weg finden.
4. Lieber Gott, stehe unseren Kindern bei diesem wichtigen Lebensabschnitt bei und hilf denen, die sich auf ihrem Weg noch unsicher fühlen oder noch gar nicht wissen wie ihr nächster Schritt aussehen wird.
5. Lieber Gott, wir bitten dich, gib uns Mut Neues zu versuchen und schenke uns Menschen an unserer Seite denen wir vertrauen und die uns unterstützen.
6. Lieber Gott, wir bitten dich für unsere Familien, stärke ihre Hoffnung, dass wir verbunden bleiben. Auch wenn wir jetzt unseren eigenen Weg gehen.
7. Lieber Gott, wir bitten dich für unsere Lehrerinnen und Lehrer, dass sie weiterhin Freude daran haben Schüler auf das Abitur vorzubereiten
8. Lieber Gott, wir bitten dich für die Abiturienten und Abiturientinnen die ein wichtiges Ziel erreicht haben. Nimm ihnen die Angst und Zweifel vor der Zukunft und leite sie.
9. Lieber Gott, wir bitten dich für alle Verstorbenen, die diesen wichtigen Tag gerne mit uns erlebt hätten, lass sie ruhen bei dir.

 


Segenstext

Ich wünsche Dir Augen, die die kleinen Dinge des Alltags wahrnehmen und ins rechte Licht rücken.
Ich wünsche Dir Ohren, die die Schwingungen und Untertöne im Gespräch mit anderen aufnehmen.
Ich wünsche Dir Hände, die nicht lange überlegen, ob sie helfen und gut sein sollen.
Ich wünsche Dir zur rechten Zeit das richtige Wort.
Ich wünsche Dir ein liebendes Herz, von dem Du Dich leiten lässt.
Ich wünsche Dir: Freude, Glück, Zuversicht, Gelassenheit und Demut.
Ich wünsche Dir gute Eigenschaften, die Dich das werden lassen, was Du bist und immer wieder werden willst – jeden Tag ein wenig mehr.
Ich wünsche Dir genügend Erholung und ausreichend Schlaf, Arbeit, die Freude macht,
Menschen die Dich mögen und bejahen und Dir Mut machen; aber auch Menschen, die Dich bestätigen, die Dich anregen, die Dir Vorbild sein können, die Dir weiterhelfen, wenn Du traurig bist und müde und erschöpft.
Ich wünsche Dir viele gute Gedanken und ein Herz, das überströmt in Freude und diese Freude weiterschenkt.
Dies alles, sowie Gottes Schutz und Segen wünsche ich Dir für alle Tage Deines Lebens.