«Ich kann sowas einfach nicht verstehen!»
Es ist auch nicht zu verstehen. Grundsätzlich nicht, nie,
wenn Menschen solches einem anderen antun.
Aber im Grund ist auch das alltäglich-Böse nicht verstehbar.
Warum sind wir nicht einfach gut zueinander?
Vermutlich verstehen sich selbst die Täter nicht wirklich.
Nur: Es ist nicht an uns, zu verstehen, wenn der Verstand erst einmal aussetzt. Wichtiger ist es, Verständnis zu haben und zu schenken, solange wir noch klar denken und mitfühlen.
«Mir macht das Angst.»
Wer hätte unter diesen Umständen keine Angst?
Erschrecken und Fassungslosigkeit gibt es, weil wir Menschen sind, die nicht unberührt bleiben vom Leid anderer.
Und Angst gehört dazu. Zum Menschsein.
Nur: Wenn wir uns von der Angst bestimmen lassen,
dann verschließen wir uns schneller.
Vertrauen zu schenken fällt uns dann schwerer.
Wenn wir dagegen weiter Vertrauen schenken,
den Zugang zum Anderen nicht verlieren,
unsere Ängste nicht überhand nehmen lassen,
bewahren wir uns. Auch für andere.
Die Fähigkeit, unsere Ängste zu tragen, anstatt uns von unseren Ängsten bestimmen zu lassen, ist meist ein Geschenk, das wir uns nicht selber geben können.
Es gibt jemanden, der uns versprochen hat, mit diesem Geschenk jederzeit bereit zu stehen.
Seien wir in Gedanken und im Gebet
bei dem Opfer und den Angehörigen,
und bei allen Schüler:innen und Lehrer:innen
der Berufsschule in Ibbenbüren.
Trost und Zuversicht
Der HERR ist mein Hirt, nichts wird mir fehlen.
Er lässt mich lagern auf grünen Auen
und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
Meine Lebenskraft bringt er zurück.
Er führt mich auf Pfaden der Gerechtigkeit,
getreu seinem Namen.
Auch wenn ich gehe im finsteren Tal, ich fürchte kein Unheil;
denn du bist bei mir,
dein Stock und dein Stab, sie trösten mich.
Du deckst mir den Tisch vor den Augen meiner Feinde.
Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, übervoll ist mein Becher.
Ja, Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang
und heimkehren werde ich ins Haus des HERRN
für lange Zeiten.
Psalm 23