Vorweihnachtlicher Gottesdienst 2021
Wir beginnen mit dem Zeichen unseres Glaubens: Im Namen + des Vater und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Einleitung
Was für ein Jahr liegt hinter uns! Zu Beginn waren wir noch alle im Lockdown, Unterricht fiel aus – und vielen von uns die Decke auf den Kopf. Im Sommer haben wir gedacht, das Schlimmste wäre vorbei – und doch hat uns Corona wieder eingeholt. Wir haben Hoffnung – aber auch so langsam keine Kraft oder Lust mehr.
Deshalb wollen wir uns dieses Jahr vor Weihnachten ein wenig entspannen. Der Gottesdienst heute ist besonders kurz – und besteht fast nur aus Musik.
Beginnen wir mit dem immer noch beliebtesten und bekanntesten Weihnachtssong unserer Tage: Last Christmas von Wham!
Last Christmas – Wham!
(Wichtig: Nach ca. 1 Minute ausblenden bzw. stoppen)
Ich stoppe das Lied hier einfach mal – einige von Euch können es vermutlich nicht mehr hören. Dabei wäre es gar nicht so schlecht, einmal besonders genau hinzuhören und auf den Text zu achten. Dann würden wir feststellen, dass es ein wahres Rache-Lied ist.
Da singt jemand, dass er einer andere Person sein Herz geschenkt, die sich darum aber nicht gekümmert hat. Genau dieser Person sagt er nun: „Nicht nochmal! Ich gebe mein Herz jemand anderem! Einem, der anders ist als Du: jemand Besonderem!“ – Zumindest sinngemäß.
Weiter weg von Weihnachten kann ein Text nicht sein: An Weihnachten feiern wir nämlich genau das Gegenteil. Gott schenkt uns sein Herz, sein Ein und Alles, seinen Sohn – obwohl er weiß, dass wir es nicht verdient haben. Obwohl er weiß, wie das enden wird. Und noch mehr: Er schenkt uns jedes Jahr neu die Gewissheit, dass er bei uns ist, auch wenn wir letztes Jahr nicht nur gut gewesen sind. Immer wieder sucht Gott unsere Nähe – und immer wieder vergessen wir Ihn. Aber Gott gibt nicht auf. Niemals! – DAS wäre ein Weihnachtslied! Das Gegenteil von Rache und „Last Christmas“ ist das wahre Weihnachten.
So This Is Xmas
Genießen wir also das wahre Weihnachtsfest. Mir gefällt dazu „So This Is Christmas (War Is Over)“ von John Lennon und Yoko Ono. (Diesmal lassen wir es ganz bis zum Ende laufen. Wer möchte, kann den Klassenraum abdunkeln, die Handys als Taschenlamp benutzen und mitsummen!)
Auch, wenn es nur ein halbes Weihnachtslied ist (John Lennon singt nicht von dem, was Gott tut, sondern nur von dem, was wir zu Weinachten tun können), gefällt es mir gut. Es verbreitet Hoffnung.
Aber es ist eine Hoffnung, die uns in die Pflicht nimmt. Natürlich hoffen wir, dass Corona bald vorbei ist. Dass das Klima sich nicht so ändert, dass die Welt in Katastrophen versinkt. Wir hoffen, von Fluten und Erdbeben verschont zu bleiben. Keine Hungersnot, keine Seuchen, keine Not und kein Leid – das wäre schön!
Wir haben aber davon nichts in der Hand, außer dem einen: Kein Krieg mehr – zwischen uns! „War is over, if you want it“: Wir können heute damit beginnen, den Kriegen zwischen uns ein Ende zu machen. Kein Streit mehr. Ab sofort! DAS liegt in unserer Hand. Und damit können wir (mit Gottes Hilfe) jetzt beginnen. Sofort. Und dann am besten nie mehr mit dem Frieden aufhören!
Aber dazu brauchen wir Gottes Hilfe. Deshalb wollen wir beten…
Gebet
Herr Jesus Christus,
Du bist Mensch geworden, ein Kind in der Krippe, ganz klein,
um unser Herz anzurühren.
Damit wir uns daran erinnern, dass wir ein Herz haben,
und wieder den Weg zu Dir und zueinander zu finden.
Du hast Dich dieser Welt geschenkt, obwohl Du wusstest, dass diese Welt verwundet ist und Dich verwunden wird.
Du bist dennoch Mensch geworden.
Hilf uns, dass wir mit dem Streit aufhören,
nicht darauf bestehen, Recht zu haben – sondern uns daran erinnern, dass wir ein Herz haben.
Weil Du uns Dein Herz geschenkt hast.
Hilf uns, Frieden zu schenken.
Gewähre dieser Welt, was sie so dringend braucht:
Einen Blick für die Liebe.
Darum bitten wir Dich, Christus unseren Herrn.
Amen.
Das Vater unser
Dann wollen wir gemeinsam beten, wie Jesus uns zu beten gelehrt hat:
(Wir beten das Vater unser).
Zumindest in meiner Kindheit gehörte zu Weihnachten auch irgendwie die Kelly Family. Damals, als der Vater der Familie noch lebte und Angelo ein Kleinkind war, hat die Kelly Family das „Vater unser“ gesungen – auf Englisch. Wer mag, kann es auf Englisch mitbeten – der Vater der Familie (er hieß Dan), sagt es zumindest am Anfang jeweils zeilenweise vor.
Schluss
(Wenn Ihr möchtet, könnt Ihr das folgende Gebet und den Segen gemeinsam beten)
Gott, unser Vater, aus Liebe zu uns ist Dein Sohn Mensch geworden.
Weil wir ihn brauchen,
hat er die himmlische Herrlichkeit verlassen
und unser Leben ertragen und mitgetragen.
So manche großartige Tat,
viele Worte der Liebe
und Zeichen der Hoffnung
sind ist erst durch seine Anwesenheit in dieser Welt möglich geworden.
Lasst uns glauben,
dass in jeder Liebe auch die Liebe Gottes wirksam ist.
Lass uns hoffen, dass jedes Leid, jede Unvollkommenheit und jede Schuld verwandelt wird in Freude und Lachen.
Lass und niemals daran zweifeln, dass Du diese Welt liebst und in Händen hältst.
Darum bitten wir Dich, Christus, unseren Herrn.
Amen.
Segen
So segne uns alle der gute und uns liebende Gott: Der + Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Frohe Weihnachten!
Von ganzem Herzen wünsche ich Euch allen Frohe und gesegnete Weihnachten!
Deshalb zum Schluss: Feliz Navidad!