Abitur-Entlassgottesdienst 2016

Glück ist heute

Vor Beginn: Einspielung Lied »I Am What I Am« (Gloria Gaynor)

Einzug/Eingangslied: »Eingeladen zum Fest des Glaubens«, 1. – 3.

Liturgische Begrüßung: Pfr. Böhne

Einführungstext: »Ich bin einmalig« (Max Wanning)

Kyrie: Pfr. Böhne

Gloria-Lied: »Sing Jubilate Deo« (Chor)

Gebet: Pfr. Böhne

Lesung: »Glück ist heute« (Anna Leipold)

Lied: »Vergiss es nie«

Evangelium: Pfr. van Briel

Predigt: Pfr. van Briel

Lied: »Can You Feel The Love Tonight« (Chor)

Fürbitten: Ulrike Engbert, Julia Maurer, Simon Gildehaus, Philipp Bosbach, Marleen Reinermann

Vater unser / Friedensgruß

Lied: »Wo ich auch stehe, du bist bei mir«

Danksagung: »Man lernt fürs Leben« (Lisa-Maria Brüwer)

Lied: »You Are My Home« (Chor)

Schlussgebet: »Ziele erreichen« (Elsa Töws)

Segen: Pfr. Böhne / Pfr. van Briel

Schlusslied: »Herr, wir bitten, komm und segne uns«, 1. – 3.

anschl.: Einspielung Lied »Abenteuerland« (PUR)

 

 


Einführungstext: Ich bin einmalig (Max Wanning)

Ich kann nicht dichten wie Goethe
Ich kann auch nicht komponieren wie Mozart
Ich kann nicht logisch denken wie Einstein
Ich bin nicht so beliebt wie Gottschalk
Ich kann nicht malen wie Picasso
Ich kann nicht so stark sein wie Mutter Theresa
Ich kann nicht so regieren wie Clinton

Aber ich lache wie ich lache
Ich kann laufen wie ich laufe
Ich kann denken wie ich denke
Ich kann weinen wie ich weine
Ich kann schreiben wie ich schreibe
Ich kann malen wie ich male
Ich kann helfen wie ich helfe

Ich bin nicht großartig
Ich bin nicht berühmt
Ich rage nicht heraus

Aber mich gibt es nur einmal
Ich bin einmalig
Gott hat mich wunderbar gemacht.

 


Lesung: Glück ist heute (Anna Leipold)

Es ist kaum zu fassen, aber ich falle immer wieder darauf rein: Da nehme ich mir vor endlich ein dringendes Problem zu lösen, aber schweife mit meinen Gedanken ab und komme gar nicht zum eigentlichen Kern der Sache.
Da sitze ich an einem gemütlichen Winter Abend vor meinem Kamin und trinke meinen warmen Tee – und frage mich allen Ernstes, in welchem Ordner ich die Rechnungen für die Renovierung des Kellers abheften sollte. Ich sitze mit Menschen, die ich liebe, gemüt-lich bei leckerem Essen zusammen – und denke nur an die Zeugnisse der Kinder. Ich ma-che einen Spaziergang durch den Wald mit seinen wunderbaren alten Bäumen und herr-lich bunten Blätterkleidern – und denke nur an den Zahnarzt Termin am Montag.

Ich falle immer wieder darauf rein. Statt bei der Sache zu sein, bei mir selbst, bei den Menschen neben mir, bin ich in meine vagabundierenden Gedanken abgetaucht, in die verklärte oder verfluchte Vergangenheit, in die schwere oder rosige Zukunft, in die Sor-gen und Probleme.

Leben kann ich nur an einem einzigen Tag – heute. Ich kann nicht gestern leben und auch nicht
übermorgen. Ich kann nicht in der Erinnerung leben und erst recht nicht im „irgend-wann“. Ich kann nur in diesem Augenblick leben, sonst befinde ich mich auf der Flucht vor dem Leben…

Wann habe ich heute gelebt? Ich schließe meine Augen und suche nach Bildern. Da sehe ich, wie ich über mich selbst lachen konnte. Ich spüre, dass ich komplizierte Aufgaben ge-löst habe. Ich denke an das offene Gespräche mit lieben Menschen und mir fällt ein, wie ich bei der herrlichen Musik alles andere um mich herum vergessen konnte.

Allerdings will ich das „Heute“ nicht auf die Spitze treiben. Ich will nicht so tun, als würde mein Leben erst heute beginnen. Ich will nicht versäumen, für die wichtige Prüfung zu lernen und mir rechtzeitig etwas Geld für die Zukunft zurück zulegen. Ich will mich auf die Aufgaben vorbereiten, die vor mir liegen.

Aber ich höre auf, vor dem Leben weg zu laufen. Denn ich habe entschieden, dass heute der wichtigste Tag meines Lebens sein soll. Heute lebe ich. Heute liebe ich das Leben. Heute lache und weine ich und spüre, wie lebendig ich bin.

Meine Seele wünscht sich, dass ich erkenne, wie kostbar und einmalig jeder Augenblick meines Lebens ist.

 


Fürbitten

Ulrike Engbert, Julia Maurer, Simon Gildehaus, Philipp Bosbach, Marleen Reinermann

Pfr. Böhne: Gott schenkt uns seinen Geist. Er ist über alle ausgegossen, damit er in uns und durch uns wirkt. Wir vertrauen auf seine veränderte Kraft und bitten:

  • Ÿ Für alle, die die Zukunft fürchten, dass sie vertrauen können.
  • Ÿ Für alle, die gescheitert sind, dass sie eine neue Chance bekommen.
  • Ÿ Für alle, die zweifeln, dass sie nicht verzweifeln.
  • Ÿ Für alle, die einsam sind, dass sie einem Menschen begegnen, der ihre Leere füllt.
  • Ÿ Für unsere Verstorbenen. Schenk ihnen ein neues Leben in Gemeinschaft mit dir. Be-sonders beten wir für die verstorbenen Schülerinnen und Schüler, Lehrer und Lehre-rinnen unserer Schule und die Verstorbenen aus unseren Familien.

 

 


Danksagung: Man lernt fürs Leben (Lisa-Maria Brüwer)

Man lernt fürs Leben, sagen sie.
Geschichtsdaten, mathematische Formeln, chemische Formeln,
Englisch, Französisch, Latein…
Gute Noten – Markenkleidung, Computer, tolles Auto…
Gutes Geld, super Job:
Der Pyhtagoras des modernen Menschen.
Man lernt fürs Leben, sagen sie.
Aber was ist das Leben?
Augen, die Ausschau halten,
Ohren, die hören wollen,
Füße, die gehen wollen.

 


Schlussgebet: Ziele erreichen

Gott ich bete nicht darum, all meine Ziele erreichen zu können,
ich bete aber um Hoffnung und Mut, meine Träume verwirklichen zu wollen.
Ich bete nicht um das große Glück,
ich bete aber darum, dass ich das Glück, das ich habe, auch erkenne und genieße.
Ich bete nicht darum, nie zu verlieren,
ich bete aber um die Kraft, mich und meine Vorhaben nicht aufzugeben.
Ich bete nicht darum, allen zu gefallen, ich bete aber um einige gute und wahre Freunde
die mich – so wie ich bin – lieben und die immer zu mir stehen.
Sei du an meiner Seite und begleite du mein Hoffen und Sehnen.
Schenke mit die Kraft und die Zuversicht mit deiner Hilfe und mit deinem Segen mein Leben zu meistern.
Amen.

 

 


Evangelium

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus

In jener Zeit sagte Jesus zu den Jüngern:

Sorgt euch nicht um euer tägliches Leben – darum, ob ihr genug zu essen, zu trinken und anzuziehen habt. Besteht das Leben nicht aus mehr als nur aus Essen und Kleidung? Schaut die Vögel an. Sie müssen weder säen noch ernten noch Vorräte ansammeln, denn euer himmlischer Vater sorgt für sie. Und ihr seid ihm doch viel wichtiger als sie. Können all eure Sorgen euer Leben auch nur um einen einzigen Augenblick verlängern? Nein.

Und warum sorgt ihr euch um eure Kleider? Schaut die Lilien an und wie sie wachsen. Sie arbeiten nicht und nähen sich keine Kleider. Trotzdem war selbst König Salomo in seiner ganzen Pracht nicht so herrlich gekleidet wie sie. Wenn sich Gott so wunderbar um die Blumen kümmert, die heute aufblühen und schon morgen wieder verwelkt sind, wie viel mehr kümmert er sich dann um euch? Euer Glaube ist so klein!

Hört auf, euch Sorgen zu machen um euer Essen und Trinken oder um eure Kleidung. Warum wollt ihr leben wie die Menschen, die Gott nicht kennen und diese Dinge so wichtig nehmen? Euer himmlischer Vater kennt eure Bedürfnisse. (…) Deshalb sorgt euch nicht um morgen, denn jeder Tag bringt seine eigenen Belastungen. Die Sorgen von heute sind für heute genug.