Christen-Teams sind anders: Gemeinschaft und Zusammenhalt
«Gottesdienst» meine nicht nur «Unser Dienst an Gott», sondern auch dass Gott uns diene, um uns beschenken, verändern und stärken zu lassen, eröffnete Schulpfarrer Peter van Briel den großen Begrüßungsgottesdienst der Fünftklässler mit ihren Eltern in der Aula.
So bestand der erste Teil des «Gottes-Dienstes» daraus, dass wir Gott von uns erzählen: Die Klasse 5b / 5a1 nutzte die Gelegenheit, ihre ersten Erfahrungen in der neuen Schule zu teilen, während Vertreter der 5c / 5a2 verdeutlichten, dass jeder einzelne seine eigenen Stärken und Schwächen mitbringe und so zum Erfolg des Klassenteams beitrage.
Ausgehend vom Evangelium nach Lukas (Lk 6,12-19), wo es um die Auswahl der zwölf Apostel geht, betonte Pfarrer van Briel dann die zweite Version von «Gottes-Dienst»: Gott wendet sich uns zu, um uns helfen, zu verwandeln und zu Helfern zu machen. Erst so werden wir durch Zusammenhalt und Unterstützung zu einem Klassenteam. Dazu gehört es aber auch, um Hilfe zu bitten und Schwäche zu zeigen. Denn: «Was nützt es, wenn alle trösten wollen, aber keiner weint?» So verdeutlichte der Schulpfarrer die Wichtigkeit, nicht nur Trost zu spenden, sondern auch selbst verletzlich zu sein und Hilfe anzunehmen.
Den Abschluss bildeten Fürbitten, die von der Klasse 5a3 bzw. 5b und 5c vorgetragen wurden. Sie baten um Stärke, Mut und Zusammenhalt für die kommenden Schuljahre sowie um das Bewusstsein für die Bedürfnisse anderer. (J. Eigers / P. van Briel; Fotos: J. Leigers)
Predigt
Als wir diesen Gottesdienst geplant haben, stand noch die Fußball-WM der Frauen bevor; wir haben natürlich gehofft, dass diese erfolgreich gewonnen wird und wir uns heute gemeinsam daran erfreuen können. Aber dass sowohl die Männer als auch die Frauen im Fußball (und nebenbei auch im Hockey und in der Leichtathletik) nun gar nicht so erfolgreich waren, bringt uns vielleicht dem wirklich Wichtigem näher.
Denn anders als im Fußball oder in jedem anderen Sport zählt bei uns nicht die Leistung. Okay – in der Schule gibt es schon Noten und die sollten sich nach der Leistung der jeweiligen Schüler richten. Aber es gibt darüber hinaus noch etwas, dass noch wichtiger ist. In einer Mannschaft werden nämlich nur die besten aufgestellt, und wenn es schon einen guten Torwart gibt, müssen alle anderen guten Torhüterinnen draußen bleiben. Aber in unserem Klassen-Team (und das gilt für alle christlichen Gemeinschaften!) ist es nicht so wichtig, dass ihr die Besten seid. Im Gegenteil: Was nützt es, wenn ich Euch hier predige (wie es sicher viele andere Prediger in den Schulanfangsgottesdiensten tun), dass ihr einander helfen müsst, trösten, teilen und Freude schenken – wenn keiner weint?! Vielleicht kommt Ihr irgendwann einmal nach Hause, und Eure Mama fragt: «Na, was hast Du heute in der Schule besonders geschafft?», und Ihr antwortet: «Ich habe ganz toll geweint und dann durften mich direkt vier trösten!». Oder auch dumm gucken ist wichtig – wie soll Euch dann jemand etwas erklären wollen? Vielleicht seid Ihr sogar einsame Spitze in «dumm gucken» und gebt so allen anderen Schülern die Gelegenheit, zu erklären und zu glänzen.
Wir schämen uns manchmal, weil wir etwas nicht können – oder nicht so gut sind. Aber ich verrate Euch ein Geheimnis: Die schwierigsten Schüler für mich sind die, die schon alles wissen. Was soll ich da noch unterrichten?! Am liebsten sind mir die Schülerinnen, die Fragen haben, die etwas wissen wollen, die neugierig sind und offen zeigen, dass sie etwas nicht verstanden haben. Wir brauchen viel mehr Menschen, die ihre Fehler nicht verstecken! Denn Fehler, Schwächen und Hilflosigkeit haben wir alle. Aber wir haben gelernt, die nicht zu zeigen. Wieviel Gelegenheit verpassen wir dadurch, für einander da zu sein!
Früher gab es mal Aufkleber mit dem Spruch «Haben Sie heute schon Ihr Kind gelobt?». Das sollten wir uns alle immer wieder Fragen – auch die Kinder untereinander. Dabei müssen wir dem anderen nicht ständig sagen, wie gut sie aussieht oder wie toll er riecht. Loben geht auch ohne Worte, indem ich dem anderen einfach mal die Gelegenheit gebe, zu glänzen. Indem ich weine und er mich trösten kann; indem ich dumm gucke und sie mir etwas erklärt; indem ich um Hilfe bitte und alle anderen wollen mirt helfen.
Wir brauchen viel mehr solche Leute in unserem Team! Denn das macht die Christen aus: Gott kann niemanden helfen, der glaubt perfekt zu sein. Manche denken vielleicht: «Das ist ja ganz nett, Jesus, dass Du für mich gestorben bist, aber das wäre echt nicht nötig gewesen. Ich krieg das schon selber hin!» Aber die, die wissen, dass sie Hilfe brauchen und dass sie vieles nicht allein hinkriegen, die Gott bitten und auf ihn hoffen – denen kann Gott dienen. Amen.
5-er – Begrüßungsgottesdienst am 15. / 16. September
Freitag 15.9., 16.30 Uhr Realschule; Samstag, 16.9., 9.00 Uhr Gymnasium
Ablauf
Lied: Lasst uns miteinander
Begrüßung: «Um ein Team zu werden, muss man sich gut kennenlernen» 5a1 / 5b
Hinführung durch den Schulpfarrer: Auf dem Platz gibt es unterschiedliche Aufgaben – und alle werden gebraucht
Gebet: Messbuch
Anstelle der Lesung: «Wir können uns aufeinander verlassen. Wir sind eine gutes Team! 5a2 / 5c
Lied: Das Kindermutmachlied
Evangelium
Predigt
Lied: Laudato Si
Fürbitten
Gabenbereitung: Wenn das Brot, dass wir teilen
Heilig-Lied: Heilig, ja heilig
Vater unser: sprechen
Schlussgebet – Segen
Schlusslied: Hallelu-, hallelu-, hallelu-, halleluja! Preiset den Herrn!
Evangelium
Aus dem + heiligen Evangelium nach Lukas
In jener Zeit ging Jesus auf einen Berg, um zu beten.
Und er verbrachte die ganze Nacht im Gebet zu Gott.
Als es Tag wurde, rief er seine Jünger zu sich
und wählte aus ihnen zwölf aus;
sie nannte er auch Apostel:
Simon, den er auch Petrus nannte, und dessen Bruder Andreas,
Jakobus, Johannes, Philippus, Bartholomäus,
Matthäus, Thomas, Jakobus, den Sohn des Alphäus,
Simon, genannt der Zelot, Judas, den Sohn des Jakobus,
und Judas Iskariot, der zum Verräter wurde.
Danach stiegt Jesus mit ihnen den Berg hinab.
In der Ebene blieb er mit einer großen Schar seiner Jünger stehen
und viele Menschen aus ganz Judäa und Jerusalem
und dem Küstengebiet von Tyrus und Sidon waren gekommen,
um ihn zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden.
Und die von unreinen Geistern Geplagten wurden geheilt.
Alle Leute versuchten, ihn zu berühren;
denn es ging eine Kraft von ihm aus, die alle heilte.
Evangelium unseres Herrn Jesus Christus.
Anstelle der Lesung (5c)
1. Marlon / Joulien
Wir sind ein gutes Team, denn wenn ich krank bin,
bringe ich ihm die Hausaufgaben.
2. Lilly / June
Weil sie gerne die Pause mit mir verbringt,
und ich so eine neue Freundin gefunden habe, sind wir ein gutes Team geworden.
3. Marius / Nico
Die Paten stehen für uns als Ansprechpartner bereit.
Und wir versuchen, den Teamgeist in der Klasse hoch zu halten.
4. Jona / Lukas
Als ich meine Jacke im Laco Raum vergessen hatte,
bin ich mit ihm hin gelaufen und habe sie geholt. Wir sind ein gutes Team.
Fürbitten
1. Olivia
Wir bitten um guten Teamgeist in der Schule, dass wir echte Fürstenberger werden und uns in der Schulgemeinschaft wohl fühlen.
2. Mayar
Wir bitten um guten Teamgeist in unseren Familien. Dass unsere Eltern und Geschwister sich mit uns freuen, wenn es in der Schule gut läuft und uns trösten, wenn es mal nicht so gut klappt.
3. Sophia
Wir bitten um guten Teamgeist der Menschen mit der Natur. Lass uns alle darauf Acht geben, dass die Schöpfung erhalten und die Umwelt geschont wird.
4. Anna
Lieber Gott, danke, dass wir auf diese Schule gehen dürfen. Danke, dass wir neue Freunde und neue Lehrer bekommen haben.
5. Lynn
Danke, dass wir auf der neuen Schule etwas zum Spielen haben und mit den neuen Freunden gemeinsam spielen können.
6. Tjaard
Lieber Gott, wir bitten, dass wir eine gute Klassengemeinschaft werden und dass wir uns immer helfen und gegenseitig unterstützen.
7. Til
Lieber Gott, wir bitten darum, dass der krieg in der Ukraine aufhört, die Menschen in ihre Heimat zurückkehren und ein friedliches Leben führen können.
8. Johanna
Lieber Gott, beschütze die Menschen, die durch das Erdbeben in Marokko oder die Überflutung in Libyen alles verloren haben. Wir hoffen, dass sie bald wieder ein Dach über dem Kopf haben werden.
9. Mia
Lieber Gott, danke, dass wir alle gesund und munter aufgewacht sind. Wir wissen, dass es nicht allen so gut geht wie uns. Darum bitten wir dich: Lass alles en schönes Leben haben.
Einstieg (5a1) – Meine ersten Erfahrungen in der Schule
1. Als ich an die Schule kam, war ich sehr aufgeregt.
Aber es war gut zu wissen, dass Mitschüler aus meiner alten Klasse
auch in meiner neuen Klasse sind.
2. Am Anfang hatte ich Angst, mich in dem großen Gebäude zu verlaufen.
Aber ich habe viele Geschwister und Verwandte an der Schule, die mir geholfen haben.
3. Zu Beginn des Schuljahres hatte ich Angst,
dass es auf dem Gymnasium zu schwer wird und ich nicht alles schaffe.
Aber ich habe schnell gemerkt, dass sich die Lehrer:innen Zeit nehmen
und ich schon viel aus der Grundschule weiß.
4. Am Anfang war es komisch, so vielen neuen Menschen zu begegnen.
Es hat geholfen, dass ich mich jeden Morgen mit meinen Freunden vor der Schule getroffen habe
und wir gemeinsam den Weg hinein gegangen sind.
5. Mir hat auch geholfen, dass wir uns am Kennenlernnachmittag alle schon einmal gesehen hatten
und schon eine Klassen-WhatsApp-Gruppe hatten.
Anstelle der Lesung (5a2) – Wir können uns aufeinander verlassen. Wir sind ein gutes Team
Jakob
Niemand kann alles, aber jeder kann etwas. Darum ergänzen wir
uns gegenseitig.
Mia
Wir helfen uns, wenn wir Streit mit anderen haben.
Lotta
Wir helfen uns, wenn es uns nicht gut geht oder wenn jemand
krank ist.
Sophia
Wir helfen uns, wenn es Probleme in der Klasse gibt.
Helena
Die Paten haben uns die Musikräume, die Biologieräume, den
Spielplatz und die Mensa gezeigt. Ich kann jetzt durch die Schule
gehen, ohne Angst mich zu verirren.
Jannis
Die Paten haben uns auch ihren Klassenraum gezeigt. Jetzt wissen
wir wo wir sie finden können, wenn wir ihre Hilfe brauchen.
Fürbitten (Klasse 5a3)
Ella
Lieber Gott, wir feiern diesen Gottesdienst für uns, die neuen Schülerinnen und Schüler des Fürstenberg-Gymnasiums. Hilf allen Kindern, wenn sie Probleme haben, und schenke ihnen eine tolle Zeit auf der neuen Schule.
Lias
Lieber Gott, wir bitten für unsere Lehrerinnen und Lehrer. Stütze sie, damit sie uns mit viel Freude und Kreativität unterrichten und wir gut miteinander auskommen.
Julia I.
Lieber Gott, wir bitten für unsere Familien, dass sie sich aneinander freuen und viel Zeit miteinander verbringen können.
Sophie
Lieber Gott, wir beten für alle, die in Kriegsgebieten leben müssen. Wir bitten dich um Frieden und Versöhnung. Tröste diejenigen, die unter dieser Situation leiden müssen.
Till
Lieber Gott, wir bitten dich, dass alle Menschen eine Heimat haben, in der sie sich sicher und wohl fühlen. Unterstütze besonders die Obdachlosen ein neues zu Hause zu finden und schenke ihnen Gesundheit.
Janna
Lieber Gott, wir denken auch an alle alten und kranken Menschen, denen es momentan nicht so gut geht. Schenke ihnen Menschen, die sich um sie kümmern, damit sie nicht allein sind.
Henry
Lieber Gott, nach den ersten Wochen, die für viele von uns sehr aufregend waren, sind wir nun richtig angekommen. Stärke unsere Klassengemeinschaft und mach, dass wir aufeinander aufpassen und uns füreinander einsetzen.