Erster Gottesdienst der 5. Klassen – 2004

Thema: «Siamo fiori» oder «Wir sind Blumen»

Lied: Lasst uns miteinander

Begrüßung: Herleitung: „Siamo fiori“

Kyrie: Herr, Du hast uns erschaffen, Dir und uns zur Freude…

Verzeih uns, wenn wir andere nicht froh machen, sondern kränken…
Lass uns immer wieder spüren, wieviel Freude Du an uns hast.

Gebet: Messbuch

Lesung: Von Rilke, der Rose und der Bettlerin

Lied: Wenn einer sagt, ich mag dich Du…

Evangelium: Mt 5 (Bergpredigt)

Predigt: Pastor

Lied: Du hast uns Deine Welt geschenkt

Fürbitten: Je Klasse 3 Schüler

Gabenbereitung: Wenn das Brot, dass wir teilen

Heilig-Lied: Heilig, ja heilig

Vater unser: sprechen

Kommunion

n. d. Kommunion: Danke, für diesen guten Morgen

Schlusslied: Laudato Si

 

 


Gestaltung

Jede Klasse gestaltet eine übergroße Blume, die den Vorhang hinter dem Altar schmückt

 

 


Aktion

Verteilen der Karten „Der große Gärtner“

 

 

 


Anstelle einer Lesung: Rainer Maria Rilke und die Bettlerin

Gemeinsam mit einer jungen Französin kam der Dichter Rainer Maria Rilke
um die Mittagszeit an einem Platz vorbei, an dem eine Bettlerin saß.
Die alte Frau saß dort tief gebeugt; nur eine offene Hand von sich gestreckt.

Sie hielt sich immer am gleichen Ort auf
und nahm die Almosen entgegen,
ohne auch nur einen Blick auf die Geber zu verschwenden.
Rilke gab ihr nie etwas, während seine Begleiterin der Frau öfters Geld gab.

Eines Tages fragte die Französin den Dichter: «Warum geben sie der Frau nie etwas?»
und der Dichter antwortete: «Man muss ihrem Herzen schenken und nicht ihrer Hand.»

Einige Tage darauf brachte Rilke eine schöne, frisch erblühte Rose mit.
Die Französin freute sich, weil sie glaubte, die Blume wäre für sie.
Aber Rilke schenkte ihr die Blume nicht.

Als sie wieder an der Bettlerin vorbeigingen, nahm Rilke die Rose
und legte sie in die um Almosen bittende Hand.

Da geschah etwas Unerwartetes:
Die Bettlerin blickte zu dem Geber auf,
erhob sich mühsam vom Boden
und ging mit der Rose davon.

Eine Woche war die Bettlerin nicht mehr zu sehen.

Dann saß sie wieder wie zuvor an ihrem gewohnten Platz
und wandte sich weder mit einem Blick noch mit einem Wort an ihre Geber.

Auf die Frage der Französin, wovon die Frau während der Zeit,
in der sie keine Almosen erhalten habe, gelebt habe,
antwortete Rilke:

„Von der Rose“

 

 


Evangelium

Als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. Dann begann er zu reden und lehrte sie.

Er sagte: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.

Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.

Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben.

Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden.

Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.

Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.

Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.

Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich.

Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von den Leuten zertreten.

Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben.

Man zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus.

So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.